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Frascati nach Rom mit zwei Fremden ins Gespräch ge
kommen, die ihn nachher in Rom aufgesucht und ihm
alle Studien aus Albano abgekauft haben. Der Erlös sei
nicht sehr hoch gewesen, aber ausreichend, um ihm noch
im Frühling 1852 eine Reise nach Basel zu erlauben.
Briefe Böcklins vom August 1851 aus Albano an Freunde
in Basel und in Rom sind erhalten, in dem einen schreibt
er, «daß ganz in der Nähe herum die reichsten Stellen
für Studien sind». Die Reise nach Basel ist Tatsache.
Die Spur der beiden Fremden ist verloren, aber die An
nahme sehr verlockend, daß die von ihnen erworbe
nen Arbeiten die jetzt in Amerika wieder entdeck
ten sind.
Überraschend sind auch die Bilder selber. Es liegt
nahe, daß man mit Vorstellungen, die nach dem bisher be
kannten Böcklin gebildet sind, vor sie tritt und erwartet,
daß sie nur diesen bestätigen. Das tun sie nicht. Es han
delt sich auch wohl eher darum, daß wir unsere Vorstel
lung von Böcklin nach ihnen ändern und ergänzen, daß
wir hinzulernen. Nicht alle Motive, soweit sie örtlich be
stimmbar sind und einstweilen haben sicher bestimmt
werden können, stammen aus der Umgebung von Albano.
Es muß ja nicht so sein, daß die beiden Käufer im Atelier
nur die Ernte von Albano, nicht auch schon vorher ent
standene Arbeiten angetroffen und mitgenommen haben
(Böcklin war im März 1850 in Rom angelangt). Neben
einer Ansicht von Genzano am Nemisee, von Ariccia mit
den ersten Bogenstellungen der 1846 begonnenen, 1853
vollendeten Brücke, einer Aquaeductruine in der Valle
Arcense bei Tivoli, die heute noch so dasteht wie wir sie
gemalt vor uns sehen, erscheinen Motive aus der Nähe
von Rom und je zwei Ansichten von Capri und von
Neapel. In die Campagna ist nach den «Memoiren»
Böcklin schon 1850 tagtäglich hinausgezogen, über eine