Volltext: Ausstellung Lovis Corinth

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RADIERUNGEN 
VON LOVIS CORINTH 
In einem Aufsatz «Wie ich das Radieren erlernte» erzählt 
Corinth, sicher nicht ohne einige epische Vereinfachung, wie er 
während seiner zweiten Münchener Zeit, fast mehr von außen 
gedrängt als von innen gestoßen, sich zum erstenmal mit Kupfer 
platte und Radiernadel abzugeben begonnen und den Farbkasten 
habe verstauben lassen, um dann aber nach der Herausgabe der 
«Tragikomödien», 1894, sich mit umso größerem Eifer wieder der 
Malerei zuzuwenden und das Radieren wie die ungefähr gleich 
zeitig unternommenen und wohl gelungenen Versuche in Litho 
graphie fast völlig beiseite zu stellen. 
Der Graphiker Corinth ersteht mehr als dreißig Jahre nach 
dem Maler, erst um 1910, da der Meister das sechste Jahrzehnt 
bereits angetreten hatte. Dann folgen aber Jahr für Jahr 30, 
40, 60 und 80 Blätter. 
Das Verzeichnis von Dr. Schwarz, das mit 1920 abschließt, zählt 
zwischen 500 und 600 Drucken. Heute ist das Werk fast unüber 
sehbar. Es übersichtlich zu gliedern unternehmen das genannte 
Buch von Dr. Schwarz und eine Aufsatzfolge von E. A. Kuhn, 
die mit dem Maiheft von «Kunst und Künstler» soeben ein 
gesetzt hat. 
Für die graphische Abteilung der Zürcher Ausstel 
lung sind durch das persönliche Eintreten des Künstlers gegen 
zweihundert ausgesucht schöne Probe- und frühe Zustandsdrucke 
erreichbar geworden. Der Ausstellungskatalog ordnet sie nach 
ihrer Entstehungszeit. An den Wänden hängen sie in den Samm 
lungssälen VII— IX in etwas freierer Folge, aber doch, innerhalb 
größerer Gruppen, nicht allzubunt gemischt. An der Spitze 
stehen drei Szenen aus den «Tragikomödien», recht umfang
	        
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