Volltext: Ein Jahrhundert Wiener Malerei

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von Alts zeigt Dürersche Art; deutsch ist Waldmüllers jeden Winkel 
der Natur durchforschender Sinn, und Moritz von Schwind ist der 
erzählende deutsche Poet. §§ 
Die gemütvolle Gediegenheit dieser Art entschädigt für die schwächere 
Kraft im rein malerischen, für das vielleicht unsere Rasse weniger 
begabt ist, gewiss fehlt uns hier die unerlässliche Tradition. Gegen 
Ende des 19. Jahrhunderts macht sich bei uns der Einfluss der 
Münchener Schule in Mackart und Canon übermächtig geltend, er 
zieht Carl Schuch ganz über die Grenzen der Heimat hinaus, während 
die Schule von Fontainebleau auf Eugen Zettel und Emil J. Schindler 
verspätet einwirkt. Schindlers „Garten aus Hallstatt“ wurzelt im Geiste 
Waldmüllers, während sein „An der Thaya“ fast „An der Marne“ 
heissen könnte. §§ 
Um 1900 dominiert Gustav Klimt, vielleicht das echteste Wiener 
Kind der Jetztzeit, mit seiner vom nahen Orient berührten Sinnlichkeit, 
mit seinem in Schönheit aufgehenden Intellekt. §§ 
Unsere Meister geleiten uns in die Fremde, sie sollen für uns zeugen, 
für uns werben. Ihr Licht soll unser heutiges Ringen, unser heutiges 
Mühen beleuchten, damit es nicht zu lange unbemerkt bleibe. 
CARL MOLL.
	        
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