Volltext: Füssli-Ausstellung im Kupferstichkabinett

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Seine beiden ausgestellten Zeichnungen (Schrank 
M), die Kopie eines moralisch-allegorischen Tasel- 
gemäldes und die Titelzeichnung sür ein Gesell 
schaftsprotokoll, datiert mit 1759 und 1761, sind be 
langlose Jugendarbeiten und nur bezeichnend für 
den.Eifer, mit dem im Fützlischen Hause der Kunst 
gehuldigt wurde. 
Johann Rudolf Fützli der Jüngste (1737 
bis 1806) wuchs als ältester Sohn ebenfalls in der 
Malersamile des Joh. Kaspar aus und genoß von 
frühester Jugend an alle Anregung, die die „künst 
lerische Atmosphäre" des Elternhauses bieten konn- 
te. Als Gehilfe seines Vaters radierte er die Bild 
nisse und Vignetten zu dessen Werk über die Schwei 
zer Maler. Noch aus seiner Zürcher Zeit stammt 
auch das Oelgemälde „Die Spieler" der Zürcher 
Sammlung (Kat.-Nr. 150). 1765 begab er sich zu 
weiterer Ausbildung nach Wien. Um sich durchzu 
schlagen, trat er nach einiger Zeit als Sekretär bei 
einem ungarischen Grafen zu Pretzburg in Dienst, 
später wurde er nach weitern Nöten und Bedräng 
nissen erst gräflicher, dann staatlich-ungarischer 
Feldmesser und Steuerkommissär. Ein lang vorbe 
reitetes Werk, ein kritisches Verzeichnis von Kupsec- 
stichen nach berühmten Gemälden, trug ihm im Jah 
re 1800 die Stelle eines Archivars an der kaiserli 
chen Kunstakademie in Wien ein. Fützli erhielt da 
mit einen Wirkungskreis, der seinen Anlagen besser 
entsprach. 1801 begann er die Herausgabe der „An 
nalen der bildenden Kunst für die österreichischen 
Staaten". Die Zürcher Kunstgesellschast besitzt lei 
der keine der gerühmten Volksszenen und Kostüm 
studien aus seiner ungarischen Zeit, sondern nur 
einige vorwiegend von akademischen Vorbildern be 
einflußte Entwürfe oder direkte Kopien in wenig 
persönlicher Haltung. Unter den ausgestellten Blät-
	        
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