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VIII. SERIE.
Seurat und Signac eine Technik der Teilung- der
Farbe, die darauf ausging, lauter reine ungebrochene
prismatische Farbfleckchen in gewisser Weise zusam
menzusetzen, dass sie den Eindruck von ganz be
stimmt nuancierten Licht- und Farbeflekten erzielten.
In unserer Ausstellung sieht man die verschiedensten
Effekte, die mit dieser Technik erzielt werden. Viel
leicht am interessantesten ist RYSSELBERGHE*), der
mit dieser etwas spröden Technik schwierige Form-
und Farbprobleme löst.
Im Gegensatz zu diesen Ebengenannten steht eine
Gruppe von Malern, die mit der Vereinfachung
der farbigen Fläche ihre Wirkungen erzielen.
Diese bauen auf Linien und Farbflächen auf, indem
sie aus der Natur das Entscheidende der Darstellung
herausholen. Zu diesen gehören hauptsächlichst
MAURICE DENIS, der wundervolle Akkorde der
Farbe durch strenge Linienführung zusammenhält,
und FELIX VALLOTTON, der in seinem «Ernste
Unterredung» nur das Wesentliche des Raumes, der bei
den Figuren betont und dadurch eine stark suggestive
Wirkung erreicht. Eine starke Wirkung erzielt mit
ähnlich vereinfachten Mitteln PICASSO in seiner
«Frau am Strande».
Eine andere Gruppe bilden ANDRE, VUILLARI)
und BONNARD. Stillebenartig sind Figuren und Raum
in rein malerischen Qualitäten dargestellt, und sie er
reichen Wirkungen von entzückendem Reiz. Ihre Far
ben sind diskret und mit wenig Mitteln ist oft der
feinste farbige Effekt erzielt. So z. B. in dem kleinen
Bildchen von Bonnard, ein graues Haus mit im Vorder
grund spielenden Hunden darstellend. Zu dieser Gruppe
gehört auch ROUSSEL, der sich grosse Oekonomie
der Farbe auferlegt.
*) Von ihm wird die zweite Hälfte der Novemberserie eine
Kollektion von 60 Bildern und Zeichnungen bringen.