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Und in dieser Einzelbelebung zeigt sich alsdann die
Unermeßlichkeit der gebändigten Fälle. All diese Massen
sind bis ins feinste zerlegt. Die Technik der prisma
tischen Farbenzcrteilnng feiert höchste Triumphe. Wie
vas Gelb, Weiß und Orange, das Blau, Schwarz und
Grün in der Höhe widereinanderstoßen und zusammen
klingen, das gehört zum Erstaunlichsten, was moderne
Malerei hervorgebracht. Und wie wundervoll leuchtet
darüberhin das Gold in seinen verschiedenen Nuancen!
Unten aber ist zwischen das Grün der Wiesen ein Rot
gespritzt, wodurch auch dieses erhöhte Leuchtkraft erhält
und den fetten Charakter des Bodens wiedergibt. Man
kann vor das Bild treten und es qnadratzentimeterweise
studieren und gerade im intensiven Studium wird man
cs zugleich intensiv genießen. Zu staunen gibt es
überall: ob man ein paar einsacke Baumwurzeln be
nschtet, oder den sumpfigen Boden am blauen See,
oder die haarige, einen lebenden Leib umschließende
Kuhhaut, oder das gierige Auge der Kuh, in dem eine
unerhörte Lebensbrimst funkelt. Und man wird sagen
müssen: es gibt keinen Quadratzenlimeter auf diesem
Bilde, in dem nicht das Leben zuckle, in dem nicht im
zuckenden Leben die Hand und die Seele des Künstlers
fühlbar würden. Das gibt uns den Eindruck jener
endlosen Fülle, die dann durch den freien und großen
Zug der Linieit so harmonisch und kraftvoll gebändigt wird.
Das gleiche gilt auch von dem Bilde „D a s
Leben", soweit es des Malers Hand bereits vollendet
hat. Hier ist es vor allem die Pracht des Abendhim
mels, die unsere Bewunderung entfesselt. Vielleicht nie
mals ist in der gesamten Malerei eine strahlende Licht
fläche so fein gegliedert worden. Die Feuerkugel ist
hinter den dunklen Bergen versunken. Aber noch flammt
es von ihr empor, flammt über den ganzen Himmel.
Wir sehen, wie das Licht mit Glut hervorbricht, und
wie es im Strahlenkranz allmählich ins bleichere verebbt.
Diese Bewegung in der Lichtausstrahlung ist mit der
denkbar höchsten Meisterschaft ausgedrückt. In Orange