Volltext: Katalog der Adolf Stäbli-Ausstellung in Zürich

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dann laufen einem die Kunsthändler nach wie verrückt 
und zahlen, was man verlangt, wenn’s auch manchmal 
das blödeste und miserabelste Zeug ist, was sie kaufen. 
Ein Kunsthändler muss aber sagen können: Dies sind 
Bilder aus der und der Schule und so weiter, dann wird 
oft ganz unmässig bezahlt. Ich will meinen eigenen 
Weg gehen und der Kunst zuliebe arbeiten; desshalb 
kommt doch vielleicht noch die Zeit, wo ich besser 
stehe in finanzieller Hinsicht, wenn mir nur der liebe 
Gott Gesundheit gibt. Dann kann ich auch Achtung 
vor mir selber haben.» Er ist diesem Grundsatz treu 
geblieben sein Leben lang. Der Weg aber schien zu 
nächst ins Verderben zu führen. Es gehörte Stäblis 
eiserne Natur dazu, um lange, wie er’s tat, Trotz zu 
bieten und den Kopf oben zu behalten. Er hat den 
Kopf, er hat den Humor nicht verloren und unver 
drossen weiter gearbeitet. Aus purer Verzweiflung, be 
kennt er, ging er in der schlimmsten Zeit daran, ein 
grosses Bild zu schaffen. Was konnten ihm all die 
bisher entstandenen kleinen Sachen nützen! «Zu 
Grunde gehen, im Elend ersaufen muss ich ja doch, 
das war meine feste Überzeugung. Darum kam es mir 
gar nicht darauf an, mir genug Farben und Leinwand 
für ein grosses Bild zu verschaffen. Daran wollte ich 
meine letzten Kräfte setzen, damit die Andern, wenn 
es mich nun halt doch weggeputzt hätte, der Über 
zeugung geworden wären, dass es mir am Willen und am 
Können nicht fehlte.» Es hat ihn aber nicht «weg-
	        
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