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dann laufen einem die Kunsthändler nach wie verrückt
und zahlen, was man verlangt, wenn’s auch manchmal
das blödeste und miserabelste Zeug ist, was sie kaufen.
Ein Kunsthändler muss aber sagen können: Dies sind
Bilder aus der und der Schule und so weiter, dann wird
oft ganz unmässig bezahlt. Ich will meinen eigenen
Weg gehen und der Kunst zuliebe arbeiten; desshalb
kommt doch vielleicht noch die Zeit, wo ich besser
stehe in finanzieller Hinsicht, wenn mir nur der liebe
Gott Gesundheit gibt. Dann kann ich auch Achtung
vor mir selber haben.» Er ist diesem Grundsatz treu
geblieben sein Leben lang. Der Weg aber schien zu
nächst ins Verderben zu führen. Es gehörte Stäblis
eiserne Natur dazu, um lange, wie er’s tat, Trotz zu
bieten und den Kopf oben zu behalten. Er hat den
Kopf, er hat den Humor nicht verloren und unver
drossen weiter gearbeitet. Aus purer Verzweiflung, be
kennt er, ging er in der schlimmsten Zeit daran, ein
grosses Bild zu schaffen. Was konnten ihm all die
bisher entstandenen kleinen Sachen nützen! «Zu
Grunde gehen, im Elend ersaufen muss ich ja doch,
das war meine feste Überzeugung. Darum kam es mir
gar nicht darauf an, mir genug Farben und Leinwand
für ein grosses Bild zu verschaffen. Daran wollte ich
meine letzten Kräfte setzen, damit die Andern, wenn
es mich nun halt doch weggeputzt hätte, der Über
zeugung geworden wären, dass es mir am Willen und am
Können nicht fehlte.» Es hat ihn aber nicht «weg-