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geputzt». Seine zähe Natur hielt aus. Und als das
Bild fertig war — eine grosse Flusslandschaft mit mäch
tigen Baumgruppen und gross erfasster Luftwirkung —
da stellte er es aus und — hatte einen durchschlagen
den Erfolg. Niemand hatte solche Kraft des Könnens
hinter ihm vermutet. Verkauft hat er es auch. Das
Eis war gebrochen. So berichtet in seiner schönen
Monographie über Stäbli, die uns als Quelle dient, Prof,
v. Berlepsch.
Vincere scis, Hannibal; victoria uti nescis. Stäbli hat,
so manches Bild nun in Museen- und Privatbesitz ge
langte, den Weg über den Ozean fand, keine Reich-
tümer angesammelt; er ist keine «Berühmtheit», ist nicht
populär geworden, — um das zu werden, hat er wohl
zu wenig «fein ausgeführt», vielleicht auch zu viel
«schlechtes Wetter» gemalt. In München erhielt er den
Professortitel; erhielt auf der Internationalen Kunstaus
stellung von 1901 die grosse goldene Medaille; erhielt
die Nachricht, dass die Pinakothek ein Bild von ihm
erworben habe .... es geschah wenige Tage bevor er,
den 2 1. September, aus dem Leben schied ! Aber längst
ehe dort, was sich gelegentlich der Nachlassausstellung
eklatant ergab, die volle Erkenntnis seiner Grösse über
den kleinen Freundeskreis hinaus zum Durchbruch ge
langte, hat die Heimat gewusst, wer er war: kaum dürfte
ein Museum in der deutschen Schweiz existiren, das
nicht mindestens ein Werk von ihm besitzt, und zahl
reich sind seine Bilder im Privatbesitz. «In die Schweiz