Volltext: Katalog der Adolf Stäbli-Ausstellung in Zürich

8 
muss man gehen, wenn man Stabil kennen lernen will». 
Davon legt diese Ausstellung Zeugnis ab. 
Sie zeigt ihn, ob sie kaum viel mehr umfassen mag, 
als die Hälfte all’ dessen, was er geschaffen hat, in seinem 
Sein und in seiner Entwicklung. 
«Meine Malerei,» sagt Stäbli, «ist Erlebnis, nicht Er 
findung». Seine Bilder sind Selbstbekenntnisse. Wie die 
Themen einer Orgelfuge, ziehen zwei grosse Hauptthemen 
durch sein Schaffen: der Kampf der Elemente und weiche 
Resignation nach dem Sturm. Das war sein Leben. 
Und wie er geworden, der er ist, auch das weist in 
ihrer chronologischen Anordnung die Ausstellung nach : von 
jenen Jugendbildern, die so gar nichts von genialen Zügen 
an sich tragen (während Böcklin sich auch in seinen 
frühesten Werken schon verkündet), bis zu jenen Ge 
mälden der letzten Epoche, die in ihrer kolossalen Sicher 
heit mit jedem Pinselstrich die Summe der Errungen 
schaft attestirten, in jedem Pinselstrich die Pranke des 
Löwen erkennen lassen. Und sonderlich deutlich wird 
die Art, wie sich diese Entwicklung vollzog, durch die 
hier versuchte Zusammenstellung der verschiedenen 
Lösungen desselben Problems. Die Anzahl der Bilder, 
die eigentlich Kopieen sind, Auftragsbilder, ist sehr ge 
ring. Die unerbittliche Selbstkritik, die Stäbli volle Zu 
friedenheit mit dem Erreichten nie dauernd gönnte, trieb 
ihn, dasselbe Thema von Zeit zu Zeit immer wieder 
anzupacken. Böcklin, der seinen Gegenstand wie in der 
Vision sah, konnte ihn variiren, dass es schwer fällt,
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.