Volltext: Katalog der Adolf Stäbli-Ausstellung in Zürich

Wäre es ihm vergönnt gewesen, damals unter dem 
Einfluss solch grosser Vorbilder längere Zeit arbeiten 
zu können! Aber er musste wieder heim nach Brugg, 
wohin sein Vater nach Aufgabe des Schuldienstes sich 
zurückgezogen hatte. Eine günstige Wendung seines 
Schicksals schien sich einzustellen, als die Regierung 
des Kantons Aargau ihn mit der Ausführung eines 
Bildes betraute, das er in München malen sollte. Er 
zog zur Musenstadt an der Isar. Das Bild wurde ge 
malt — es war sein erstes grösseres Bild! — unter 
tausend Zweifeln und seelischen Verstimmungen: neue 
Eindrücke, die zum Teil im Widerspruch mit den 
bisherigen Erfahrungen und Anschauungen standen, 
drängten sich ihm auf. Es hat geraume Zeit gedauert, 
bis das Schmerzenskind da war. Dabei war die be 
scheidene, vom Besteller ausgeworfene Summe ver 
braucht. Es begann die Zeit der allerbittersten Not. 
In München wurde damals, im Beginn der Siebziger 
Jahre, der Zeit des materiellen, wenn auch nicht immer 
reellen Aufschwungs, von Künstlern Geld in Fülle spie 
lend verdient. Aber wie! Stäbli liess sich nicht mitfort- 
reissen. Er darbte lieber, als dass er gewissenlos mit seinem 
Können Schacher trieb. An seine Schwester schrieb er: 
« Ich brauchte mich nur z. B. in eine Schule, die von Lier, 
Ramberg oder Pilotv, aufnehmen zu lassen, so hätte ich 
mein schönstes Auskommen, müsste mich aber grössten 
teils selbst verleugnen und in dem Stiefel, in der Mode 
malen, wie die kaufenden Tonangeber es wünschen;
	        
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