donna" bezeichnet wurde, im Besitze der Herzoge von
Ferrara, von denen Alfonso I., der reichste Fürst seiner
Zeit, schon 1512 in persönlichen Beziehungen zu Raphael
stand und von 1516 an die Kartons von drei Haupt
werken von demselben erhalten hatte. Dieser Umstand
ist um so bedeutungsvoller, als jeder Nachweis fehlt,
daß die früheren Besitzer der sog. sirtinischen Madonna
in Dresden, die armen Benediktiner von San Sisto
in Piaeenza in irgend welchem Verkehr zu dem großen
Meister gestanden seien.
Nach den Badruttschen Erörterungen wäre vielmehr
durch Gerolamo da Carpi für die schwarzen Mönche
eine Kopie erstellt worden, während das herzogliche
Haus im Besitze des Originals geblieben sei.
Im Jahre 1887 ließ die Familie Badrutt oas
schadhafte Bild durch den bekannten Gemälde-Restau
rateur, Herrn A. Sesar in Augsburg, reinigen und
ausbessern. Dieser spannte es auf eine neue Leinwand
reinigte es und entfernte die mutmaßlich von Bastian
Filippi (1586—1588) herrührende Uebermalung, die
den Mantel des hl. Sixtus und den unteren Teil des
Gemäldes bedeckte, füllte die großen Risse in den Ge
wandteilen der Madonna aus und erweiterte das Bild
nach oben und unten und seitwärts. Die Köpfe sind
jedenfalls nicht restauriert worden. Dieses ist auch
bezüglich der Köpfe der beiden Engelskinder
nicht der Fall, die erst nach der Entfernung der
Uebermalung und Reinigung zum Vorschein
kamen. Kenner zollten der Arbeit ihre Anerkennung
und es steht außer Zweifel, daß Herr Sesar seine
schwierige Aufgabe mit Meisterschaft und großer Hin
gebung gelöst hat. Es sind z. B. die übermalten
rissigen Stellen nur für das Auge des genau orien
tierenden Beschauers und lediglich bei Betrachtung von
gewissen Standpunkten aus erkennbar.
Das Bild ist in seinem jetzigen Zustande 268 Centi-
meter hoch und 198 Centimeter breit. Die Größen-