Full text: Vincent van Gogh, Cuno Amiet, Hans Emmenegger, Giovanni Giacometti

Bilder schuf, sagt von seiner Kunst nicht mehr als von 
Delacroix die Tatsache, dass dieser zuweilen an Magenbe 
schwerden litt, und von Gericault, dass er sich ein Bein brach !» 
Die Bewusstheit, die ihm bis zuletzt blieb, hat ihn über 
jedes Pathologische weit hinaus gestellt. Schwerer könnte 
vielleicht das dunkel vor diesem Werk aufsteigende Gefühl 
bedrücken, dass ein Mensch, der solches schuf, zu diesem 
Ende kommen musste. Der Entwicklungshistoriker der 
modernen Kunst hat auch hier das befreiende Wort ge 
funden: «Die Geste, mit der er sich des Lebens entkleidete, 
war zu einfach und selbstverständlich, um uns über Gebühr 
zu beunruhigen. Er ging, weil er nicht mehr weiter konnte. 
Tragisch ist, dass ein Mensch wie dieser, rein und stark 
wie kein zweiter, an seiner Reinheit und Stärke zersprang, 
dass sein Altruismus, mit Wundern gesegnet, die vor den 
schönsten Märchen der Alten nicht zurückstehen, isoliert 
bleiben musste und wie der Schrei eines Kindes im Ge 
tümmel verhallte. Tragisch ist, dass wir unsere Helden 
nur noch als Anomalien zu erzeugen vermögen. Doch ver 
söhnt uns mit dem Geschick das unsterbliche Werk, das 
van Gogh zurückliess.» Dr. PAUL FECHTER. 
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