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von Ermatingen und Seeon, von Hemsbach und
Stift Neuburg haben durch ihre Vereinigung von
Formenstärke, Lichthelligkeit und Farbenkraft einen
ganz neuen, ganz selbständigen Typus geschaffen.
Wir haben gelernt, die Natur so zu sehen, so stark,
so einfach, so freudig schlagendem Herzen.
Gegenüber der Grossartigkeit Leibis und der
starken selbstsicheren Kraft Trübners behauptet
sich das vielleicht begrenztere und durch frühe
Krankheit nicht zu seinen letzten Möglichkeiten
entwickelte Talent KARL SCHUCHS durch eine
in Deutschland nicht sehr häufige Eigenschaft:
durch schöne strömende Sinnlichkeit. Er hat
vorwiegend Stilleben gemalt, aber diese Stilleben
mit ihren einfachen Motiven enthüllen eine voll
kommene malerische Weltanschauung. Aus den
Gegenständen, einer Ente bei einer Kasserolle
etwa, zieht er alles an Farbe und Ton hervor,
was an Kostbarkeit darin ist. In seiner venezia
nischen Zeit entwickelt er den Ton und die
Farbe zur letzten Konsequenz, vom Vordergrund
langsam nach der Tiefe zu schreitend, in lücken
losem Aufbau der Lichtstufen, schmeichelnd und
sinnlich bezaubernd durch den vollen sonoren
Klang und das dunkle Leuchten der herrlichen
Kolorite. Die Gegenstände sind auf Trübnersche