Volltext: Catalogi von Kunstausstellungen in Zürich in den Jahren 1799 u. 1801 bis 1811

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Dank errichtet, worauf die Schwache nun ruhen soll. 
Mag immer Ser reiche Nachbar die Szene belauschen, 
ist sein Herz für ihren Werth empfänglich, so bietet 
er der frommen Tochter wohl ein wichtigeres Geschenk 
al» eine Rosenknospe an. 
VH. Wie freudig überrascht mußten nicht Mutter 
und Tochter beym nächsten Besuch des Gärtchens seyn, 
als sie die ärmlichen Vorrichtungen, mit eleganter und 
bedeutungsvollen verwechselt erblickten. Die Auslegung 
dieser Veränderung giebt der Nachbar, welcher die 
Irefliche Jungfrau zur Gattin begehrt. Wenn auch 
diese ihre Rechte willig der gleitenden Mutterhand über- 
läßt, so zeigt doch ihre Linke, daß sie gesinnet ist, 
ringetrennt von ihrer Mutter zu leben. 
VIU. Jahre sind verflossen; die Mutter erscheint 
hier als betagte Matrone im Kreis einer glücklichen 
Familie. Die herbstliche Sternblume verkündigt den 
annahenden Winter, und die gute Tochter ist besorgt 
die Mutter mit warmen Kleidungsstücken zu versehen. 
Freundlich legt ihr der Mann mehrere Stücke von 
Zeugen aus seinem Lager zur Auswahl vor. Eine 
Enkelin unterstützt die wankenden Schritte der geliebten 
Großmutter, während dem ihr kleiner Bruder an dem 
schönsten Plätzchen des unterhaltenden Erkers ein Kisten 
für dieselbe zurecht macht. 
IX. Die Kalender an der Wand belehren uns so wie 
die abgeänderte Kleidungsart, über den Berfluß von 
einer langen Reihe von Jahren; die Tochter ist nun 
selbst zur glücklichen Großmutter geworden. Jahre 
und Umstände haben aber die zärtliche Anhänglichkeit 
an die gestorbene Mutter nicht vermindert, deren 
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