Volltext: Kataloge von Ausstellungen der Künstler-Gesellschaft Zürich 1868-1895

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von einer alten Kupplerin im Gewerbe unterwiesen, das 
zweite fällt wörtlich ins Netz hinein, das dritte liegt darin. 
Etwas höher sieht man, offenbar als Anspielung auf diese 
Scene, einen Vogelkäfig mit der Lockeule und gefangenen 
Vögeln, zu denen zwei Kinder mit Verwunderung hinauf 
blicken. Weiter folgt die Falkenjagd und endlich die Feim- 
ruthe, die ein ganz im Gebüsch verborgener Jäger ausstreckl 
und auf der wiederum eine Lockeule sitzt. 
Die zweite Langseite ist die brillanteste von allen. 
Sie enthält in zusammenhängender Komposition ein grosses 
Turnier. Zu äusserst links ist die Musik, nämlich zwei 
Trompeter und ein Paukenschläger, auf ihren abgezehrten 
Hösslein. Dann kommt der Turnierplatz selbst, durch eine 
der Länge nach laufende Schranke, an deren einem Ende 
man eine aus Waffenstücken und Tüchern gefertigte Tro 
phäe erblickt, in zwei Abtheilungen geschieden, ln der 
obern Rennbahn wird nur leicht turnirt, nämlich mit 
Lanzen, die vornen drei kleine Spitzen haben. Es ist 
diess das Lanzenbrechen oder über den Dill stechen. 
Der eine Ritter hat seine t anze schon gebrochen. Ein 
Knecht läuft herzu und bringt ihm aus dem bereit gehal 
tenen Vorrath einen neuen Speer. In der untern Renn 
bahn ist das Scharfrennen, wobei es darauf ankommt, 
sich aus dem Sattel zu heben. Wirklich sind auch schon 
zwei Ritter gestürzt, der Eine im grünen Kleid kopfüber. 
Diesem rennen die in die grüne Farbe gekleideten Knappen 
und Narren zu Hülfe. Den andern Hilter, der mit dem 
einen Bein noch im Bügel steckt, den rechten Arm leblos 
sinken lässt, und, wie es scheint, das Genick gebrochen 
hat, fängt ebenfalls ein Knecht auf, indem er den Kopf 
des Gefallenen in seinem Schoosse hält. Rechts folgt nun 
der siegreiche Ritter in der rolhen Farbe und um ihn 
herum die rothen Narren, die sich in tollen Freudensprün 
gen ergehen. Hinter ihnen sind die Ritter, die nun zum 
Spiel kommen werden, auf ihren Pferden postirt. Eben
	        
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