manen auf das linke Ufer des Rheins in das Land zwischen Alpen
und Jura hinüber gewechselt wären. Von den nun auch über den
Rhein nachdrängenden Germanen neu bedroht und bekriegt, ent-
schließen sich diese Helvetier, nach dem südlichen Gallien auf-
zubrechen um friedlichere Heimstätten zu gewinnen, und machen
sich 368000 Köpfe stark im Jahre 58 vor Christus zu Roß und Wagen
mit Kind und Kegel und ihren Herden auf den Weg. Fünfzig Jahre
früher hatten Helvetier unter Diviko auf einem wilden Beutezug
weit im Westen an der Garonne einen römischen Konsul schla-
gen mitgeholfen und besiegte Römer unter dem Joch durchge-
schickt. Jetzt aber gebietet der Römer Cajus Julius Cäsar in einer
harten Schlacht am Berg Bibrakte auf der Hochebene von Autun
dem Wanderzuge halt und zwingt die Überlebenden zur Rückkehr
in das eben von ihnen geräumte Land, zum Wiederaufbau der
durch sie selbst verbrannten Siedelungen, und zur Sicherung der
Landmark gegen die Germanen von jenseits des Rheines, die sie
eben hatten aufgeben wollen. Die bisherigen helvetischen Ort-
schaften an Flußübergängen und sonst militärisch oder wirt-
schaftlich wichtigen Plätzen, heute Avenches, Solothurn, Basel,
Windisch, Zürich, werden nun Stützpunkte und Provinzstädte des
römischen Reiches, die Helvetier die Hüter der von Rom benutzten
Militär- und Transportwege vom Rhonetal über Genf an den Rhein,
vom Genfersee und bald auch, mit den Wallisern, vom Großen
Sankt Bernhard und seinem zweifachen westlichen Ausgang in
Martigny und Saint-Maurice, durch den Jura nach Gallien, und
mit den Rätern, über Furka und Oberalp, sowie vom östlichen Ober-
italien über Splügen und Julier, nach dem Bodensee.
Aus der wohl unterhaltenen Grenzmark wird nach der Verlegung
der Reichsgrenze über den Schwarzwald hinweg an Main und
Donau sogar für Jahrhunderte eine blühende Innenprovinz. Im
Jahr 260 brechen auf einem Raubzug nach Italien die Alemannen
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