Krone das Heilige Römische Reich Deutscher Nation. Sein Enkel
Otto Ill. will in Rom residieren, Rom soll durch ihn auch die welt-
liche Hauptstadt der ganzen Christenheit werden. Sein Nachfolger
Heinrich Il. baut in Deutschland Dome wie Bamberg und Basel
und heißt der Heilige. Heinrich Ill. enthebt drei Päpste und ersetzt
sie der Reihe nach durch vier Deutsche. Heinrich IV. verstrickt
sich mit Papst Gregor Vll. in den unseligsten Kampf der Papst
und Kaiser je entzweite. Auch Kaiser Barbarossa, Friedrich I.,
führt Krieg gegen einen Papst und gegen italienische Städte,
stirbt aber im Dienst eines kirchlichen Gedankens auf dem Zug
nach dem Heiligen Land zur Wiedergewinnung von Jerusalem
aus der Gewalt der Ungläubigen (1190).
Die Kirche und ihre Lehre stehen im Vordergrund von Denken
und Handeln, sie ist dem Staat überlegen in der Führung der Gei-
ster durch die feinere Verästelung ihrer Einrichtungen und dadurch,
daß sie dem Einzelnen wie im diesseitigen so auch im jenseitigen
Leben das Heil gewähren oder entziehen kann.
Wie zwischen dem Norden und Rom, entbrennen auch heftige Ge-
gensätze zwischen dem Kaiser und den Fürsten. Seine mit Land
und Leuten ausgestatteten Bischöfe, Herzöge, Grafen, lehnen sich
gegen ihn auf, wollen ihm gleich oder überlegen sein. Oft ist im
Kampf um die Macht jahrzehntelang keiner Herr.
In einer solchen Zeit entsteht der Schweizer Bund.
Die Berührung des Nordens mit Griechenland und mit dem Orient
in den Kreuzzügen hatte die Welt erweitert, die Geister nicht nur
in Italien und Frankreich im Rittertum geschmeidiger werden las-
sen, den schweren romanischen Kaiser-Stil zu gotischer Be-
schwingtheit gelockert.
Die Eidgenossen wollen, wie die Berner, dem Reich und dem
Kaiser dienen, nicht aber den aufstrebenden österreichischen Her-
zögen, wenn es sich auch so fügte, daß das Haus Habsburg-Oster-
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