reich Kaiserhaus wird und bleibt. Die siegreiche Abwehr der
gegen die Innerschweiz marschierenden Österreicher durch die
Eidgenossen am Morgarten, 1315, und die mit Hülfe der Eidgenossen
durch die Berner gegen die auf Bern rückenden westschweizeri-
schen Herren glücklich gewonnene Schlacht bei Laupen, 1339,
dienten dem gleichen Ziel. Der steinerne Georg vom Basler Mün-
ster ist einer jener eisernen Ritter, an deren Speeren bei Sempach
1386 Winkelried verblutete. Der mit einem Kranz von Edeln aus
dem Aargau, vom Oberrhein aus Schwaben und Tirol bei Sem-
pach gefallene Herzog Leopold fand seine Ruhestatt neben sei-
nem Großvater, König Albrecht, und dessen Gattin, Königin Elisa-
beth, und Tochter Agnes im habsburgischen Erbbegräbnis der
Klosterkirche Königsfelden bei Brugg im Aargau, im Schimmer
der elf großen Bildfenster aus den Jahren 1320—1335.
Das schöne Panner von Frauenfeld soll 1499 im Schwaderloo im
Kampf gestanden haben, im Schwabenkrieg, in dem die Eidge-
nossen nun gegen den Kaiser standen und siegreich blieben.
Das 15. Jahrhundert mit dem grausamen Bürgerkrieg von 1436
bis 1450 und der Verwicklung in die hohe Politik um den Burgunder-
herzog Karl den Kühnen, die für sie zu einer Entscheidung um
Leben und Tod wurde, hatte sie in bittere Welt- und Lebensnähe
geführt und ließ ihre nun entstehenden Stadt- und Länderchroniken
andere Themen und Klänge anschlagen als die Pergamente der
mittelalterlichen Mönche. Die Kirche war auch selber schon von
der Höhe herabgestiegen und hatte in den Konzilien von Konstanz
1414—1418 und Basel 1431—1449 mühsam und ohne Ausweg Lösung
aus Verwirrung und Müdigkeit gesucht. Noch ist aber nichts hö-
heres gefunden. So steht die Kirche weiterhin zuvorderst auf der
Bühne, doch kehren ihre Sinnbilder sich immer näher nach dem
Gesicht der Welt statt von ihr ab und zeichnen, malen und bilden
die Künstler neben Christus, Madonna und den Heiligen auch
HE
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