Full text: Jahrhundertwende

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Mahlzeit nimmt er erst abends ein * Selten gibt eine 
Photographie ein so erschöpfend charakteristisches 
^ Bild des Menschen t wie Moritz Höhrs Aofinahas Klimts f 
noch seltener wird die Erscheinung des Menschen 
seinen Werke so unähnlich sein . Wie Grillparzer hat 
auch Klimt sich nicht entschließen können f mit seiner 
Freundin , der frmn 9 die ihm ihr leben opferte 9 den 
Ehebund zu schließen , nur waren seine Heiesungen an«» 
derer Art • Cngebundenheit war seinem Künstlertum 
Notwendigkeit - und Ungebundenhe it in der Ehe ge 
stattete seine Anständigkeit nicht . 
Eine an sich unbedeutende aber menschlich 
| aufschlußreiche Episode ist mir aus einer Jurysltzusg 
dieser ersten Ausstellung des Eiinst lerbtmdes in Er 
innerung • Eine Waldlandschaft , durchaus selbständig 
empfunden » findet f mir nicht recht verständlich , nicht 
die nötige Stimmenzahl zur Annahme ; einem Stilleben , 
sichtlich nachempfunden , geht es nicht besser . Die 
Landschaft ist von Frau Corinth 9 das Stilleben von 
Frau frübner « Der Jury gehören auch Lewis Corinth 
| und Wilhelm Trübner m « Lewis Corinth nimmt den 
Juryspruch collegial zur Kenntnis » Wilhelm Triibner 
erklärt , seine { juryfreien ) Bilder zurücksuziehen , 
da er sich durch die Ablehnung des Bildes seiner 
Frau beleidigt fühlt •
	        
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