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fln glücklicher Zufall führt mich mit Gotthard Kuehl,
einem gebürtigen Lübecker , dem Heister des schon
erwähnten *Altmännerhauses* wieder zusammen • Lübeck , j
Lüneburg und Danzig bleiben für die nächsten Jahre
das Siel meiner Sommerxeisen - immer treffe ich mit
Kuehl zusammen und seinen freundschaftlichen Ratschlä
gen schulde ich viel Dank •
1896 wohne ich , bereits mit Gattin und
den beiden Stieftöchtern , in Travemünde * Kuehl 9 eine
pedantische Katur - Arbeit ist Pflicht - fährt j
täglich mit dem Frühzug um 7 Uhr nach dem nahen
Lübeck - ich pünktlich mit ihm und zur späten
Stunde nehmen wir wieder zu Hause in Travemünde
unser Hit tagmahl ♦ Nach der Siesta erquicken wir uns
schwissaend » abends plaudernd , jeder en famille •
Geregelter konnte kein I&gistratsbeamter leben 9 was
bei Kuehl umso erstaunlicher ist t als er das Bo-
hiaae-Iieb«i am Montmartre in Paris gründlich mitge
lebt hatte . Er malte dort - im festen Kurts thänd-
lerkontr&kt - kleine Genrebilder in der Art des
Fortimy 9 verlor den sichernden Kontrakt f als er sich
seiner Selbständigkeit besann und ernstere Wege ein
geschlagen hatte • Die Zeit der Not machte ihm die
Tüchtigkeit seiner jungen Frau ertäglich 9 einer kleines
Sächsin 9 der er in Dankbarkeit hörig geworden ist »
Sine heitere Episode in Travemünde will
ich als Momentaufnahme meines Freundes Kuehl und