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städtischem Galerie fand es , zur Wahrung seiner
sonstigen febescholtenheit 9 glücklicherweise keine
Aufnahme • An seine Existenz wurde ich vor Kurzem
durch die Frage des Direktors der städtischen Samm
lungen erinnert , wem er das Bild zur Restaurierung
anvertrauen solle 9 es sei beschädigt • Ich warne da
vor , für dieses Meisterwerk nochmals Geld aufzuwenden
und erbiete mich f die Restaurierumg selbst zu besorg
gern a Zu meinem freudigem Erstaunen sehe ich dann ,
daß die Arbeit - seinerzeit größtenteils in Teapera-
farbem susgeführt - wahrscheinlich von der Waschfrau f
die nur gewohnt war 9 die Stiegen zu waschen , gerei
nigt worden ist , mit Wasser die Farbe aufgelöst und
über die ganze Leinwand verschmiert worden war •
Erhalten war die Zeichnung 9 gemalt hätte das Bild
nochmals werden müssen » Ich schrieb der Direktion ,
daß sich die Muhe 9 welche eine Restaurierung erfor
dert , absolut nicht lohne , das Bild nur noch schlech
ter werden könne , als es schon früher war 9 daß ich
aber 9 aus Freude über seine Zerstörung 9 gerne bereit
sei 9 ein anderes Wiener Motiv aus meinem Atelier der
Gemeinde zu widmen • Hach vielen Monaten erhalte ich
den brieflichen Bescheid 9 daß man von meine» Aner
bieten keinen Gebrauch machen könne , denn das Bild
sei als • Rathaus • von Carl Moll inventarisiert 9 was
nicht geändert werden körnte !