Full text: Jahrhundertwende

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erzogen , in diesem Geiste wird ihr Denkefc geformt , 
werden ihre Sinne geschärft • Beim Hören wird begonnen 
- das Schauen darf nicht vergessen werden • 
Das Kind wird mit dem Orbis pictus beginnen 
müssen , um durch schauen zum Sehen , vom Tatsachen 
constatieren zum Genuß der Erscheinung zu gelangen • 
Dann kann eine Zeit kommen , wo der Künstler 
- der Ausnahmsmens eh - nicht mehr zu tief wird 
herabsteigen müssen , um von einer Mehrheit verstanden 
zu werden • Diese wird ihm auf halbem Wege entgegen 
kommen • 
Mein Erinnern beginnt in der Welt des 
Scheins , im Zauberspiegel Hans Makarts , in dem die 
Hatur in getrockneten Palmwedeln symbolisiert erscheint, 
- in de® mit Karl V# die Pracht der Renaissance 
an uns vorüberzieht • Es gleitet weiter in das Ge 
biet , das nicht nur meinen Verstand anregt , sondern 
auch mein Herz erfüllt , in die gemalten Gedichte 
meines Meisters E. J. Schindler , deren zarte Musik- | 
begleitung erst fünfzig Jahre nach seinem Tode gehört 
zu werden beginnt , und am Schlüsse erklingen mir 
Orgeltöne aus den Standartwerken der Gegenwart • 
So wie die Orgeltöne von St. Florian Schubert! 
w Unvollendete w nicht erdrücken , so erdrückt die ele 
mentare
	        
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