Full text: Jahrhundertwende

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so manches Talent auftauohen , das Ich bewundern , 
beneiden konnte - es Ist spurlos unter-e^en . 
Gerade bei uns in Siea/i eine ßar nicht seltene 
Erscheinung . Mich dünkt es als ein Unterschied 
zwischen den Süd - und de® Norddeutschen , daß eraterer 
«ehr Talent hat - letzterer aus weniger »ehr zu 
Machen versteht . wer eher Hermanns *mnf § 
vArd ihn nur ein bescheidenes «usntum Talent zuge 
billigt haben . Sein Charakter , sein hoher Begriff 
von Kunst , seine unbegrenzte liebe zur Batur be 
fähigten. ihn zu Leistungen , die höher zu werten sind 
als jene von auffallend stark« Talenten , die nicht 
zu halten veraschten , was sie versprachen . Oft ver- 
deokt auch höhere mtelligena «*• Bagrwsstheit des 
Talentes - aber auch diese konnte man Hörsnßm nicht 
anerkennen . Ich unterhalte mich mit ihm einmal über 
eines seiner Bilder - * Buchenwald » - in dem das 
tote Grau der Buchen»«*» mich stört , »ha , da tref 
fen Sie gründlich daneben " * sagt mir Hermann , * die 
ses Grau habe ich ganz besonders studiert und gut 
getroffen , ich habe es so lange auf der Palette 
gemischt und auf dem Stamm selbst aufgespachtelt , bis 
sich meine Farbe von der des Baumes rannt mear 
unterschied ! * 
Pi@ Banalitäten de© liaturallöEsns sprechen 
nicht gegen den *srt von mturverbundenheit für die
	        
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