Full text: Jahrhundertwende

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Segenspendend wird Leo der Dreizehnte vorbeigetragen 
durch das riesige Mittelschiff der Kirche bis zum 
Altar , der im Ereuzungspunkt der Hauptschiffe f im 
Mittelpunkt der Kuppel steht • Es v mag wol eine 
Viertelstunde gedauert haben - und das n Ewiva 
papa re ! * setzte nicht eine Sekunde aus • Dann 
tritt Stille ein - die Messe beginnt ; ihre Bauer 
dünkt eine Ewigkeit , da sie von dem Dimensionen 
des Raumes , von der Masse der Menschen verschlungen 
wird • Hach der Messe eine Ansprache des Papstes f 
deren einzelne Sätze von Applaus unterbrochen werden, 
der 9 beim Altar beginnend , sich durch den ganzen 
Rau® fortpflanzt • Die Zeremonie ist zu Ende - 
unter dem gleichen Jubel wird der Papst zurüekge- 
t ragen - und den geöffneten Toren entströmen die 
60,000 Menschen . Ieh eile um die Kirche außen 
• . * s\ ■ rU V - 
herum zu einem anderen Ausgange , bei dem ich meine 
. 
Familie , die reservierte Plätze irnie hat , abhole • 
Bei diesem Tore steht Dr* Carl Lueger , sich eben 
eine Zigarre anzündend . Als Freund meines Vaters 
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_ • V .'s 
kennt er mich gut , war doch das Siegesfest nach 
seiner ersten Wahl in den Gemeinderat im beschei 
denen Hause meines Vaters gefeiert worden , wo mein 
älterer Bruder und ich servieren helfen mußten • 
Er begrüßt mich in seiner Jovialen Art in unver- 
■ , . V- . ■ !, Vj ' ; i A \ V 
fälschten Wienerisch . Sein w Sbrvas Moll ! * klang
	        
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