Full text: Jahrhundertwende

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geräumige Vormauer und wird hier durch die vorberei 
teten Schüsseln mit eine® halten Imbiß daran erinnert, 
daß er ganz vergessen hat , seinen Gästen das Nacht 
mahl servieren zu lassen * 
Mit der Jahrhundertwende bekommt der Kampf 
gegen die Sezession , gegen das , was das Publikum 
* die Moderne * nannte , den stärksten Antrieb . Klimts 
n Philosophie * , das erste der drei für die Aula der 
Universität bestirnten Deckenbilder » kommt zur Aus 
stellung . Jetzt beginnt eine publizistische Orgie • 
Die Schmähungen eines feiles der Tagespresse geben 
ein trauriges Bild ihres Kultumiveaus • Am harmloses 
ten treibt es noch der Humorist Eduard Pätzl , der 
im Wiener Tagblatt schreibt 2 "Gerade dieser Maler 
bekundet durch einige kleinere Arbeiten , in einem 
Saale daneben , was er eigentlich kann , wenn er ernst 
genommen werden will • Die * Philosophie w hat er ein 
fach von der humoristischen Seite aufgefaßt , ent 
schieden das Vernünftigste , was man mit ihr tun 
kann, • * 
Pötzl weiß seine Wiener zu packen , er er 
zielt hier aber damit etwas » was er kaum beabsich 
tigt hat 2 das Interesse für Klimts Bilder , für seine 
Person , für die Sezession in die weitesten Kreise
	        
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