nur vom Werk her auf sie fällt. Dieses ist in Zürich durch
wenig mehr als hundert Bilder vertreten, von denen
dreissig neu, die übrigen auch in Winterthur gezeigt
worden sind; ähnlich ist das Verhältnis bei den Aquarellen
und Zeichnungen.
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Wer mit offenen Sinnen die Ausstellung erwartungs-
voll betritt, wird mit der ersten Begegnung kaum den Ein-
druck irgendwelcher Kühnheit und besonderer Mannig-
faltigkeit aufnehmen. Am ehesten prägen sich vorerst die
meist figürlichen Darstellungen der frühen römischen
Bilder ein. Sie sind leicht kubisch konstruiert, in stark ver-
einfachten, mild durchwärmten Farben, die sich als Flächen
und Bänder in klar geschiedenen Zonen breit über das
Bild legen. Die Menschen sind ins Zeitlose erhoben in
reliefmässiger Festigkeit und Ruhe. Der junge Buchmann
soll oft auswendig gemalt haben. Das heisst: an den Ge-
genstand von aussen, doch aus dem eigenen Inneren,
herangetragene Stimmung und Vorstellung gestalten, Für
den Landschafter bedeutet auswendig malen auch im Ate-
lier malen.
Atelier und Natur werden für die Kunst Wilfried Buch-
manns in der Folge geradezu als gegensätzliche, ja ein-
ander feindliche Prinzipien hingestellt. Die ersten Hegau-
Sommer machen ihn noch nicht zum Impressionisten. Er
verarbeitet den Naturausschnitt zum wohlgefügten Bild in
noch verdickten, nicht abgedeckten Farben und gedämpf-
tem Licht. Der und jener Hegau-Himmel erinnern an die
Himmel über Campagnalandschaften. Hügel und Ebenen
zeigen römischen Linienschwung und südliche Klarheit
der Pläne. Der Maler ist der Alemanne, der heimatliche
Dinge auf lateinisch denkt.
Aha