nationalität unserer Existenz, die
uns hierzu anregte, wir Futuristen,
Kubisten, Expressionisten fühlten,
daß ganz Europa von gleichen gei
stigen Problemen bewegt wurde.
Hierzu wollten wir, soweit unsere
Mittel es gestatteten, Stellung
nehmen.
Wie es gekommen ist, daß alle
unsere Sehnsüchte, Taten, Pro
teste und Schreie das Wort Dada,
den Scherznamen jener kleinen,
pusseligen Sängerin, aufgriffen, ich
weiß es nicht mehr zu sagen. Die
Primitivität der zwei Silben übte
eine magische Wirkung aus, wir
wollten der in ihrer verständlichen
Enge versunkenen Zivilisation
etwas Neues, herrlich Primitives
entgegensetzen. Wir, Ball, Tzara,
Janko, Arp und ich, waren in
Zürich wie die ersten Menschen, die
mit der Kraft ihrer Gedanken
George Grosz, der Dada-Alarsdiall,
dessen Zeichnungen während der Revolution
abwechselnd verboten und freigegeben wurden
in Zürich, ich will ihr ein gutes An
denken bewahren, aber wahrschein
lich wäre trotz dieser sympathischen
Erscheinung der Dadaismus nicht
über den Namen einer Chanteuse
hinausgekommen, wenn nicht noch
etwas Bedeutsames, Anderes hinzu
gekommen wäre.
Nämlich unser Ehrgeiz, hier im
Schweizer Exil eine große künstle
rische Tat zu tun. Es war die Inter
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Irancis Picabia,
ein spanischer Bildbauer, der Verfasser des
dadaistischen „Kannibalen-Manifestes