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ihren Augen strahlen. Denn Kunst kann nur Ge
walt, Grausamkeit sein.
Die Aeltesten von uns sind dreißig Jahre alt,
und doch haben wir schon Schätze vergeudet.
Schätze der Kraft, Liebe, Mut und strengem Willen,
. eilig, im Delirium, ohne zu rechnen, im Handum
drehen zum Atemverlieren.
Blickt uns an! Wir sind nicht außer Atem...
Unser Herz ist nicht im mindesten erschöpft!
Denn Feuer, Haß, Schnelligkeit ernähren es!...
Das setzt euch in Erstaunen? Ja, weil ihr euch
nicht einmal erinnert, gelebt zu haben. Auf dem
Gipfel der Welt stehend, schleudern wir noch ein
mal unsere Herausforderung den Sternen zu!
Eure Entwürfe? Genug, genug! Versteht sich!
Wir wissen sehr gut, was unsere schöne falsche In
telligenz uns bestätigt. — Wir sind nur, sagt sie,
der Inbegriff und die Verlängerung unserer Ahnen.
Vielleicht! Meinetwegen!... Was tut’s? . . . .
Aber wir wollen nicht begreifen. Wiederholt ja
nicht diese infamen Worte! Kopf hoch! Das ist
besser!
Auf dem Gipfel der Welt stehend schleudern
wir noch einmal unsere Herausforderung den Ster
nen zu!
F. T. Marinetti
Herausgeber der Poesia
Führer der futuristischen Bewegung
Autorisierte Uebersetzung von Jean-Jacques