Full text: Korrespondenz Zürcher Kunstgesellschaft, Sammlung, 01.01.1933-31.12.1933

Abschrift 
luzern,4.12.,33 
Sehr geehrter Herr Direktor! 
Prof. Zimmermanns Porträt des jungen Stäbli(um 1880o)habe ich im Zürcher- 
Kunsthaus eingesehen.Es ist an sich ein gewiss gutes Porträt,aber für uns 
liegt an sich kein innerer Grund vor ein zweites Porträt Stäblisvon Prof. 
Zimmermann zu erwerben.Dabei sei ganz allgemein betont,dass wir den An- 
kauf von Werken nichtschweizerischer Provenienz ausserhalb unserer eige- 
nen Aufgabe betrachten.Wir wollen ja Zusammenhänge berücksichtigen und 
zwar künstlerische wie verwandtschaftliche und haben nach dieser Richtung 
schon Ausnahmen bewilligt,aber die Ausnahmen bestätigen unsere Regel. 
Das Zürcher Kunsthaus würde -selbstverständlich einen Ankauf und eine oo 
Ueberweisung dieses Porträts durch die Stiftung begrüssen.In der glei- 
chen Lage befindet sich das Stäbli-Stübli in Brugg;aber warum sollen 
zerade wir die Geldgeber für diese Interessenten sein,da wir pro 1935 
und 19234 sowieso sehr knapp an Mitteln sind?Sodann glaube ich bemerken 
zu dürfen,Sie seien auch heute im Preise für dieses Porträt zu hoch. 
Sie wissen ja so gut wie ich,wie tief die Preise im Kunsthandel ge sun- 
ken sind und zwar nicht nur in Deutschland,sondern wir in der Schweiz 
kämpfen verade so hart um die wirtschaftliche Existenz,wobei die Preise 
so wenig wie bei Jhnen gehalten werden können. = 
Wir werden das Porträt unserer Kommission in der Jamuarsitzung vorlegen. 
Wegen dieser Sache habe izmh auch an den Stadtrat von Brugg geschrieben, 
der für sein Stäbli-Stübli gerne Depositen entgegennimmh, aber offenbar 
als Selbstkäufer nicht auftreten mag.Jch erhielt wenigstens bis heute ke 
ne Antwort. 
Nacken.
	        
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