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Jahresbericht 1910 der Zürcher Kunstgesellschaft
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suchszeit des Kunsthauses — an Wochentagen überdies bis abends 7 Uhr — den Mitgliedern
unserer Gesellschaft ohne weiteres, den Nichtmitgliedern gegen Anzeige beim Sekretariat
und Eintragung in der Besucherliste. Für Lesesaal und Bücherausgabe gelten für die
Mitglieder die gleichen Stunden, Nichtmitglieder haben sich anzumelden und in die Be-
sucherliste einzutragen. Ein anfänglicher Versuch, den «Empfangsraum» im ersten Stock-
werk als Zeitschriftensaal zu benutzen, Gel wenig ermutigend aus; die aufgelegten Hefte
waren schon nach Verlauf einer Woche durch schlechte Behandlung vollständig unbrauchbar
yemacht. Jetzt wird dort je ein zweites Exemplar der «Schweiz» und der «Schweizerischen
Bauzeitung» aufgelegt, die uns überaus freundlich vom Verlage überlassen werden.
Besuch. Nach den Besucherlisten wurde der Zeitschriftensaal vom 21. Juli bis
31. Dezember ausserhalb der ordentlichen Besuchszeiten von 77, der Lesesaal, überhaupt,
von 24 Nichtmitgliedern benutzt. Zur Ausgabe gelangten in der gleichen Zeit für den
Lesesaal 65 Werke, an Mitglieder nach Hause 47. Im Hinblick auf die Bedeutung und
angenehme Benutzbarkeit der Bibliothek sind diese Zahlen klein. Ein neuer Katalog,
beruhend auf den Arbeiten von Herrn Appenzeller, liegt schon seit der Eröffnung des
Kunsthauses vor. Ganz besonders machen wir unsere Mitglieder auch auf den geräumigen,
lichten Lesesaal aufmerksam, der, wie in allen neuern Bibliotheken, durch seine Vorzüge
das erspriessliche Studium der Bibliothekwerke an Ort und Stelle zu ermöglichen und
las Ausleihen nach auswärts bis zu einem gewissen Grade überflüssig zu machen sucht.
Graphische Ausstellung. Die Bücherschränke mit ihren Glastüren erlauben
Ausstellungen von Werken der Graphik aus dem Besitz der Sammlung zu veranstalten,
leren Einrichtung durch die neuen Statuten der Bibliothekkommission übertragen worden
ist. Während der unentgeltlichen Besuchszeit der Sammlung sind auch die drei Bibliothek-
säle als Ausstellungsräume frei zugänglich, doch ruht dabei der Bibliothekdienst. *)
Neujahrsblatt. Das Neujahrsblatt 1911, «Künstlergut, Künstlerhaus, Kunst-
haus», verfasst von Herrn Dr. H. Trog, ist eine Denkschrift für unsere Mitglieder und
lie Freunde des Zürcher Kunstlebens. Zeitlich ausgehend von den «Gedenkblättern» des
Jahres 1887, gibt es eine von lebhaftester persönlicher Anteilnahme durchdrungene Dar-
stellung der Vorbereitung, Schaffung und gegenwärtigen Bedeutung der Zürcher Kunst-
gesellschaft und des Zürcher Kunsthauses. Die Vorstufen «Künstlergesellschaft», «Verein
Künstlerhaus», Künstlergut und Künstlerhaus finden dabei eingehende und freundliche
Würdigung. Unter den zahlreichen Abbildungen wiegen solche vor, die bereits Ent-
schwundenes, aber noch nah Vertrautes zurückhalten, 11 Künstlergutansichten.
*) Ein Aufsatz über die erste dieser Ausstellungen, eine «Füssli-Ausstellung», ist unserm Jahresbericht
peigegeben, s. unten S. 33, die Abbildungen, zum Teil als Bildnisse von historischer Bedeutung, veran-
ıchaulichen gleichzeitig die Wandlungen des zeichnerischen Stils im Verlauf von zweieinhalb Jahrhunderten.
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