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Jahresbericht 1912 der Zürcher Kunstgesellschaft
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Albert Welti, Der Geizteufel, Temperagemälde.
Die Penaten, Entwurf in Tempera.
Hochzeitseug, Entwurf in Tempera.
Selbstbildnis, Versuch in Temperamalerei,
Entwürfe und Skizzen zur Walpurgisnacht, 14 Blätter in verschiedener
Technik, zum grösseren Teil Kohlezeichnungen,
Kolorierte Zeichnung zur Wappenscheibe Welti-Furrer.
Winter bei Höngg, Pastellstudie.
2 Landschaftstudien vom Zürichberg, Pastell.
„Der Neue Postillon“, Tuschzeichnung für einen Zeitungskopf.
Zirka 40 Radierungen in Stahl und Celluloid.
Einzelne graphische Blätter von verschiedenen Künstlern gelangten als Jahresgaben
von Vereinen in die Sammlung.
Die Ausgaben für Sammlungsankäufe im Jahre 1912 betragen Fr. 75,507.90.
Der im Vorjahre von Albert Welti angenommene Auftrag auf ein grösseres Bild
für die Zürcher Sammlung war bei dem vorzeitigen Tod des Künstlers nicht zur Aus-
führung gelangt. Die Anstrengungen der Zürcher Kunstgesellschaft um Krlangung von
Weltischen Werken sammelten sich in der im Kapitel « Vereinsleben» erwähnten « Welti-
Aktion». Ihr Ergebnis ist das Welti-Kabinet, wie es mit 14 Gemälden und 6 grossen
Zeichnungen sich heute im ehemaligen «Anker-Saal>», Raum K der Sammlung, zeigt.
Künftiger Ausbau. Das Programm der Sammlungskommission, so weit es
die Kunst Albert Weltis betrifft, ist mit dem Welti-Kabinet noch nicht erschöpft. Im
Zeitpunkt, da die Welti-Aktion eingeleitet wurde, stand bereits als zweites Ziel der
Ausbau der Sammlung Weltischer Graphik zu jener Vollständigkeit fest, die den
Angaben des «Vollständigen Verzeichnis der graphischen Werke des Künstlers nach
ihren verschiedenen Plattenzuständen und Drucken» im grossen Ausstellungskatalog nahe
kommt. Die Zürcher Kunstgesellschaft wird in der lückenlosen Aufstellung seines gra-
phischen Werkes dem Künstler in seiner Vaterstadt ein zweites Denkmal schaffen, wie
es sonst an keinem Orte besteht.
Von Ferdinand Hodler. konnten im Berichtsjahr ebenfalls einige wertvolle Bilder
erworben werden. Mit den weniger umfangreichen unter den nunmehr vorhandenen
und den noch im Jahre 1912 auf Rechnung von 1913 beim Künstler angekauften Zeich-
nungen wird sich als Seitenstück zum Welti-Kabinet ein kleiner Hodler-Saal schaffen
lassen. Die Frage der «Heiligen Stunde» hat sich dahin entschieden, dass der Zürcher
Kunstgesellschaft nach Wegnahme der zur Zeit noch aufgestellten neuen Fassung (1911)
die ursprüngliche (1907) verbleiben wird.
Max Buri hat sich bereit erklärt, für die Zürcher Sammlung ein grösseres Bild
in Angriff zu nehmen.
Aufstellung. Der für die naturgemäss am stärksten wachsende Abteilung der zeit-
zenössischen Kunst allein verfügbare Oberlichtsaal N musste schon bei der Eröffnung des
Kunsthauses als spärlich bemessen gelten. Die Einrichtung eines Welti- und eines Hodler-