Jahresbericht 1938 der Zürcher Kunstgesellschaft
N
tuung über die Erwerbung ist untrennbar das Gefühl tiefer Dankbarkeit gegen-
über dem Begründer der Sammlung als eines Denkmals schweizerischer Kunst
und gegenüber den Donatoren, die mit Spenden von ungleicher Höhe, aber in
der gleichen, freudigen Hülfsbereitschaft, sich für die Ermöglichung des Ankaufes
zusammengefunden haben.
Weiteren Beistand hat das Kunsthaus auch vor anderen Aufgaben von anderer
Seite erfahren: von den eidgenössischen und stadtzürcherischen Behörden durch
Leihgaben oder Schenkungen an die Sammlung, der Zürcher Kantonsregie-
rung durch die Beauftragung von Bildhauer Otto Kappeler mit der Ausführung
einer Doppelfigur in Stein für den Kunsthausgarten; und von zahlreichen, zum
Teil in Text und Rechnung dieses Berichtes aufgeführten, zum Teil auf ihren
Wunsch nicht erwähnten Gönnern und Freunden, wie durch Schenkungen für
die Sammlung so auch durch Zuwendungen für die Ausstellungen und die Biblio-
thek. Ihnen allen wird hiermit herzlich gedankt.
Für die im Vorjahr beschlossenen zwei Sonderausstellungen des Kunsthauses
im Rahmen der Schweizerischen Landesausstellung von 1939 brachte das
Berichtsjahr die endgültige Bereinigung des künstlerischen und finanziellen Pro-
gramms. Die Zürcher Kunstgesellschaft verpflichtete sich damit, das Kunsthaus
mit seinen Ausstellungs-, Sammlungs-, Magazin- und Büroräumen, seinen Einrich-
tungen, mit der Kunsthausleitung und dem Büro- und Hauspersonal während der
sechs Ausstellungsmonate Mai‚Oktober unbeschränkt, während der vier Vorberei-
tungs- und Liquidierungsmonate März/April und November/Dezember durch-
schnittlich zur Hälfte, zur Verfügung der Landesausstellung zu stellen, mit einem
Entschluß, für den der Wille zur Mithülfe an einem vaterländischen Werk von
allergrößter Bedeutung an einer sehr wichtigen und empfindlichen Stelle ent-
scheidend war.
Schon während der Vorarbeiten zu den großen Ausstellungen des Jahres 1939
erwies sich, daß auch ein von diesen anscheinend doch ziemlich abliegendes
Unternehmen wie das vom Kunsthaus betreute Schweizerische Künstler-
lexikon ihre Nähe und später wohl erst recht ihre Gegenwart spüren mußte.
Einmal traten jetzt schon bisher nicht bekannte Werke und Künstler ans Licht
and kündeten weitere in noch größerer Zahl sich an, so daß die Arbeit noch ein-
mal auf eine neue, stark erweiterte Basis gestellt werden konnte. Anderseits war
damit zu rechnen, daß sie im Ausstellungsjahr, wenn nicht unterbrochen, so doch
auf das allernötigste eingeschränkt werden mußte, und galt es, Plan und Grund-
lagen dafür zu schaffen, mit Verschiebung einer zusammenfassenden Berichter-
stattung bis nach dem Ausstellungsjahr.
Am 21. August erlosch im Alter von 81 Jahren der hochverdiente Direktor
der Schweizerischen Lebensversicherungs- u. Rentenanstalt, Herr Dr. G. Schaertlin,