VORWORT DES PRÄSIDENTEN
Liebe Mitglieder der Zürcher Kunstgesellschaft,
Sehr geehrte Damen und Herren
Die Aktivitäten der Zürcher Kunstgesellschaft im Jahre
1987 standen ganz im Zeichen des 200-Jahr-Jubiläums.
Der Einladung zum Jubiläumsfest in den Räumen des
Kunsthauses am 10. September 1987 folgten mehr als
6000 Mitglieder und Gäste. Neben zahlreichen Aktionen
und Veranstaltungen stand eine 3teilige Ausstellungsreihe
im Zentrum des Jubiläums: Die Ausstellung Eugene Dela-
croix, zu deren Eröffnung uns der französische Staats-
präsident, Francois Mitterrand, und Bundesrat Aubert
beehrten; dann die Ausstellung «Stiller Nachmittag»,
Aspekte junger Schweizer Kunst im Zusammenhang mit
dem Jubiläumsfest. Den Abschluss des Jubiläumsjahres
bildete die Munch-Retrospektive, die in Anwesenheit von
Kronprinzessin Sonja von Norwegen eröffnet werden
konnte.
Das Jubiläumsjahr schliesst auch in quantitativer Hinsicht
erfolgreich ab. 360134 Personen besuchten das Kunsthaus
—- was die drittbeste Besucherzahl in der Geschichte des
Kunsthauses darstellt. Angesichts einer Einwohnerzahl der
Stadt Zürich von 362 915 Personen ist dies eine bemer-
kenswerte Anzahl; der Tagesdurchschnitt betrug 1014 Per-
sonen. Der vorliegende Rechnungsabschluss ist ebenfalls
zufriedenstellend, wenn auch ein kleiner Verlust von
Fr. 63 623.— ausgewiesen werden muss. Die Rechnung
wurde insbesondere gegen Ende des Jahres 1987 durch
die aussergewöhnlich hohen Besucherzahlen anlässlich
der Munch-Ausstellung positiv beeinflusst. Einmal mehr
wurde uns im vergangenen Jahr der entscheidende Ein-
fluss einer gut besuchten Ausstellung auf die Jahresrech-
nung deutlich vor Augen geführt.
Nachdem die vorbereitende Kommission des Gemeinde-
rates die Subventionsverträge der Kulturinstitute verab-
schiedet hat, besteht wohl berechtigte Hoffnung, dass
auch der Gemeinderat diesem Geschäft, das uns nun seit
Jahren beschäftigt, seine Zustimmung geben wird. Was
die Sanierung des Altbaues betrifft, gehen wir davon aus,
dass in diesem Jahr Fortschritte erzielt werden können.
Ich möchte an dieser Stelle allen Schenkgebern, die im
Jubiläumsjahr besonders zahlreich die Sammlung berei-
chert oder das Kunsthaus durch finanzielle Beiträge unter-
stützt haben, den besonderen Dank aussprechen. In diesem
Dank eingeschlossen ist selbstverständlich die Gönnerver-
sinigung des Kunsthauses —- die Vereinigung Zürcher
Kunstfreunde - von der das Kunsthaus als besonderes
Jubiläumsgeschenk das Bild «Stilleben mit Putto und
Kaninchen» (1914) von Oskar Kokoschka als Dauer-
leihgabe entgegennehmen durfte. Der bedeutende Ausbau
der Sammlung in diesem Jahrhundert ist bekanntlich zu
weiten Teilen durch private Schenkungen ermöglicht
worden. Ganz verbindlichen Dank möchte ich der Direk-
tion, den Konservatoren und allen Mitarbeitern des
Kunsthauses für die grosse geleistete Arbeit aussprechen.
Den Behörden von Kanton und Stadt Zürich sowie den
Mitgliedern des kantonalen und des städtischen Parla-
mentes danke ich für das stets gute Einvernehmen. Auch
meinen Kolleginnen und Kollegen im Vorstand sowie allen
Mitgliedern der Kommissionen gebührt besonderer Dank
für die angenehme und konstruktive Zusammenarbeit.
Im Februar 1988
MA
Dr Thomas W. Bechtler