sung von Kunst veröffentlichte er 1967 unter dem Titel «Para-
graphs on Conceptual Art» («Paragraphen über konzeptuelle
Kunst»), wodurch er als Vater der Konzeptkunst in die Kunst-
geschichte eing ega ngen ist.
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Obschon viele von LeWi tts Arbeiten auf geometrischen For-
men basieren, ist ihre Gestalt in der Zusammensetzung häufig
nicht vorhersehbar. Oftmals sind die modularen Kuben derart
auf- und nebeneinander geschichtet, dass eine Ord nung auf den
ersten Blick kaum zu erkennen ist. LeWitt war es wicht ig zu beto-
nen, dass er als Konzeptkünstler nicht rational, sondern intuitiv
vorgeht, und auf diese Weise Lösungen find et, die sich durch Lo-
gik sel bst nicht ergeben würden. Bei der vorliegenden Bodenar-
beit mit dem Titel «1 2 3 4 3 2 1 (+)»
3
von 1986 handelt es sich um
eine Struktur mit «offenen Kuben», b estehend aus zwei Reihun-
gen, die übers Kreuz gestel lt sind. Die Würfel nehmen von 1 bis 4
zur Mitte hin progressiv zu und regressiv wieder ab. LeWitt hat
mehrere Varianten von übers Kreuz gestellten Würfelforma-
tionen konzipiert und in verschiedenen Grösse n und Materialien
herste llen la ssen.
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Das hier besprochene Werk wurde anlässlich
der Zürcher A usstel lung in der Galerie Annemarie Verna 1986 in
der Schweiz geferti gt.
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Dank der grosszügigen Schenkung von Tho mas und Cr istina
Bechtler beherbergt das Kunsthaus Zürich neben der 1979 erwor-
benen «Wall Drawing» von 1972 sowie einer Reihe von Arbeiten
auf Papier nun auch eine repräsentative dreid imensi on ale Arbeit
von Sol LeW itt in sei ner Sammlung.
Sandra Gi anfreda
1 Sol LeWitt , «The Cube» (1966), in: Alicia Legg (Hg.), Sol LeWit t, Aus st.-Kat . The Museum of
Modern Art, New York 1978, S. 172; dt. zit. nach Gr egor Stemmrich (Hg.), Minimal Art. Eine
kritische Retrospektive, Dr esden / Basel 1995, S. 185.
2 In: Artforum, Bd. 5, Nr. 10, 1967, S. 79 – 83; engl. / dt. in: Gerd de Vries (Hg.), Über Kunst .
Künstlertexte zum veränderten Kunst v erstä ndnis nach 1965, Köln 1974, S. 176 – 185.
3 Im Entstehungsjahr autorisierte der Künstler den Titel «Struktur Nr. 9».
4 Ein Werkverzeichnis seiner «Structures» steht leider noch aus, vgl. aber Sol LeWitt.
Structures 1962 – 1993, Ausst.-Kat. The Museum of Modern Art, Oxford, und weitere Sta-
tionen, Oxford 1993, Nr. 75.
5 Weiterführende Literatur: Nicholas Baume (Hg.), Sol LeWitt. Structures 1965 – 2006,
Ausst.-Kat. City Hall Park, New York, New Haven / London 2011.