Volltext: Jahresbericht 2017 (2017)

40 AKTIVITÄTEN 
Die Präsentation der Sammlung stand im Berichtsjahr im 
Zeichen der Bauarbeiten im Moserbau. Sie führten dazu, 
dass sowohl das gesamte Erdgeschoss in dies em Bauteil 
wie auch grosse Teile des Erdgeschosses im Müllerbau, 
wo für die im Moserbau geschlossenen Räume für die 
Aufsich ten und den Shop Ersatz gefunden werden musste, 
als Orte zum Präsentieren von Sammlungswerken weg- 
fielen. Die weltweit einzigartigen Bestände von Alberto 
Giacometti zogen nach der gr ossen Auss tell ung zu den Gip- 
sen im Bührlesaal in das Zwischengeschoss des Müller- 
baus. Ausstellungsarchitekt Ulrich Zickler entwarf dort 
eine Architektur , die u. a. mittels grosser Podeste ruhige 
und sichere Räume für die Skulpturen und Gemälde schuf. 
Die Hinzunahme einer Raumeinheit im obersten Stock für 
die surrealistischen Skulpturen erlaubte es, auch dies en 
Werken, für die neue Vitrinen angeschafft wurden, gute 
Räume bereitzustellen. Eindrucksvoll ist zudem die räum- 
liche Verbindung der späten Gipse mit den Plastiken eines 
grossen Bewunderers Giacomettis, Cy Twombly. 
SAMMLUNGSHÄNGUNGEN: VON VALLOTTON ZU ITTEN 
Trotz des auch durch die Verschiebung der Giacometti- 
Bestände in den Müllerbau nochmals deutlich reduzier- 
ten Raumangebots konnten im Sammlungsbereich ein ige 
zusätzliche Akzente gesetzt werden. Im zweiten Stock des 
Moserbaus konnte aus Anlass des Ende 2016 getätigten 
Anka ufs von Félix Vallottons frühem Hauptwerk «La mala- 
de» von 1892 durch die Vereinigung Zürcher Kunstfreunde 
(siehe Jahresbericht 2016) ein Vallotton-Saal eingerichtet 
werden, der die Bedeutung des neuen Werks zur Abrun- 
dung der Kunsthaus-Werkgruppe augenfällig machte und 
während des gesamten Berichtsjahres offen blieb. In den 
Räumen im ersten Stock des neueren Teils des Moser- 
baus (Durchgangsraum) und des Müllerbaus (Bereich 
unter der Giacometti -Empo r e), die regel mässig mit wech- 
SAMMLUNG selnden 
Sammlungs-Accrochagen bespiel t werden, konn- 
ten zum einen Werke der geometrischen Abstraktion und 
zum anderen zuerst Gemälde von Varlin, anschliessend 
aber solche von Paul Klee, Felix Itten und Otto Meyer- 
Amden (sowie Skulpturen von Pablo Picasso) installiert 
werden. Das nur noch partiell nutzbare Erdgeschoss des 
Müllerbaus wurde u. a. zur Präsentation von Urs Fischers 
monumentaler Skulptur «8» von 2014 genutzt, das der 
Künstler dem Kunsthaus ja als «Grundstein» für den Er- 
weiterungsbau geschenkt hatte. 
«REFORMATION» UND DIE FOLGEN 
Im September 2017 kam es aufgrund der Einrichtung der 
«Bilderwahl!»-Ausstellung zum Thema «Reformation» im 
e rsten Stock des Moserbaus zu grösseren Umstrukturie- 
rungen. Die Ausstellung selber, die auf S. 59 beschrieben 
wird, bot die willkommene Möglichkeit, entsprechend dem 
dichten, inhaltsreichen Konzept von Gastkurator Andreas 
Rüfenacht, eine ganze Reihe von Werken vom Mittelalter 
bis zum 19. Jahrhundert wieder zu entdecken, die lange 
nicht mehr gezeigt worden waren. 
Parallel zu dieser Ausstellung – aber separat von ihr 
– wurde im Müllerbau im ersten Stock eine spezielle 
Accrochage realisiert, die einem Thema gewidmet war, 
das sich mit demjenigen der Reformations-Ausstellung 
verband: dasjenige des Bilderverbots und der Präsenz 
oder Absenz des Menschenbildes im religiös-figürlichen 
und im abstrakten Bild. Werke von Mark Rothko und 
Barnett Newman stiessen hier zum einen auf Chagalls 
«Märtyrer», zum anderen auf eine eindrucksvolle Ecce- 
Homo-Darstellung des sogenannten Meisters des Morri- 
son-Triptychons, eines flämischen Künstlers des frühen 
16. Jahrhunderts. Jahrhunderts.
	        
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