41 AKTIVITÄTEN
HAUPTPROBE FÜR DEN ERWEITERUNGSBAU
Im Kon text der Sammlungspräsentation stellt der grosse
Pla tzman gel vor allem im Bereich der oft g r ossformatig en
neueren und Gegenwartskunst ein zunehmendes Problem
dar. Gerade durch das temporäre Wegbrechen der Räume
im Erdgeschoss (Dauer bis August 2019) fehlt der Platz
zum Präsentieren dieser Kunst derzeit fast vö llig. Daher
ist es sehr willkommen, dass nun Anfang 2018 eine Pha-
se beginnt, die bereits auf den Erweiterungsbau hin kon-
zipiert ist: Nach und nach werden wichtige, aber sonst
kaum gezeigte Sammlungsbereiche in ausstellungsarti-
gen Präsentationen im Museum gezeigt, und dies ex pli-
zit im Hinblick auf ihre Verwendbarkeit im Moment der
Eröffnung des Erweiterungsbaus, ab dem das Kunsthaus
endlich mehr Platz haben wird.
Als Erste s geplant wurde ein grosses Proje kt zur Präsen-
tati on von neueren W erken der Installationskunst, das ab
So mmer 2018 im jetzigen Baselitzsaal einsetzen wird, der
zu diesem Zweck von den Grossformaten der deutschen
Malerei von 1966 – 2005, die dort sonst hängen, geleert
wird. Ebenso wurde im Berichtsjahr eine Präsentation
von Werken der Malerei aus den Bereichen Naive Kunst
und Neue Sachlichkeit vorbereitet. Andere Themen wer-
den 2019 folgen, Präsentationsort ist dann wiederum der
jetz ige Baselitzsaal, der bis zum Bezug des Erweiteru ngs -
baus als offene Sammlungszone Verwendung finden soll.
Auf diese Weise wird das bestehende Kunsthaus in den
kommenden Jahren stets auch ein Laboratorium sein, in
dem das vorbereitet wird, was dann ab Eröffnung des Er-
weiterungsbaus zum Tragen kommen soll.
ANKÄUFE UND SCHENKUNGEN
Was die Ein gänge von Werken im Berichtsjahr angeht, fin-
den sich komplette Informationen im Anhang, die wich-
tigste n Eingänge sind im Bildteil abgebildet und zum Teil
beschrieben. Ankaufsseitig stellt der Erwe rb von Alberto
Giacomettis Bildnis des mit ihm freundschaftlich verbun-
denen Fotografen und Filmers Ernst Scheidegger das
grösste Ereignis des Berichtsjahres dar. Das Werk konnte
aus Mittel n erworben werden, die durch den Verkauf zwei-
er frü her Giacometti-Bronzen ber eitgestel lt wer den konn-
ten. Es handelte sich um zwei Skulpturen, die seit dem
Eingang des L egats sowo hl in der Giacometti-Stiftung wie
auch im Kunsthaus selber und damit doppelt vorhanden
waren. Auf diese Weise kon nte das wichtige Porträt von
S che idegger , das 1959 vollendet wurde, durch die Zürcher
Kunstgesellschaft aus dem Nachlass des Verstorbenen
erworben werden. Dieser hatte dem Kunsthaus und der
Stiftung zu Lebzeiten ein Vorkaufsrecht zu einem vorab
definierten, für Giacometti moderaten Preis zugebilligt.
Das Werk ergänzt auf willkommene Art die Gruppe der
Gemäl de Giacomettis im Kunsthaus. Darü ber hinaus wür-
digt es die Person von Ernst Scheidegger selber, der so-
wohl dem Kunsthaus als auch der Giacometti- Sti ftun g (wo
er von 1994 bis zu seinem Tod 2016 im Stiftungsrat war)
sehr verbunden war. Wie der Anhang zeigt, gelangten per
Legat zudem Schenkungen Scheideggers an das Kunst-
haus und die Giacometti-Stiftung.
Im Bereich Sammlung (Gemälde, Skulpturen, Installa-
tionen) sind weitere Schenkungen zu verzeichnen, unter
denen ein schönes, im Kunsthaus in dieser Art noch nicht
vertretenes plastisches Werk des grossen Konzeptkünst-
lers Sol LeWitt hervorsticht. Es wurde von Thomas und
Cristina Bechtler zur Erinnerung an ihre bei einem Unfall
ums Leben gekommene Tochter Johanna geschenkt. Die
Erika Streit-Stiftung schenkte ein gemaltes Selbstporträt
von Erika Streit, Frank und Suelly Pilny ein Selbstporträt
Otto Pilnys. Im Berichtsjahr ins Kunsthaus kamen sodann
zwei kleine Gemälde Vallottons, die der Kunstgesellschaft
bereits 2014 geschenkt worden waren, aber zu Lebzeiten
noch beim Schenker Dieter Hanhart verblieben waren.
Wir danken allen Schenkern ganz herzlich für diese we-
sentlichen und hochwillkommenen Erweiterungen unse-
rer Sammlung.
LEIHVERKEHR UND NEUE SAMMLUNGSDATENBANK
Im Rahmen des Leihverkehrs wurden, was die Sammlung
im oben erwähnten Sinne angeht, insgesamt 57 Trans-
porte durchgeführt. Betroffen waren 70 Werke aus der
Sammlung und 25 Werke aus der Alberto Giacometti-
Stiftung. Last, but not least ist zudem die glückliche Be-
endigung eines für die Sammlung zentralen IT-Projekts IT-Projekts