Volltext: Jahresbericht 2019 (2019)

48 AKTIVITÄTEN 
nicht Teil des ans Kunsthaus gehenden Korp us von Dau- 
erleihgaben sind. Dazu gehörten wichtige schweizerische 
Positionen wie Meret Oppenheim, Serge Brignoni, Kurt 
Seligmann und Martin Disler. Auf diese Weise konnte auch 
das Sammlungsgebiet, das am A nfang der Sammlungs- 
tätigkeit von Hubert Looser stand, einbezogen werden. 
Dadurch entstand ein umfassendes Bild dieser bemer- 
kenswerten Sammlung.   Philippe Büttner 
WILHELM LEIBL. GUT SEHEN IST ALLES! 
Vom 25. Oktober 2019 bis zum 19. Januar 2020 zeigte das 
Kunsthaus die erste Schweizer Retrospektive von Wilhelm 
Leibl (1844 –1900). Obwohl einer der bedeutendsten Maler 
des 19. Jah rhu nderts, wurde er erst durch die Ausstell u ng 
zu einer Entdeckung für viele Besucher. Die be iden Gast- 
kuratoren legten den S chwerpu nkt auf die von Leibl se lbst 
betonte Bedeutung des «Wie» der malerischen Ausfüh- 
rung. Mit seinem rigorosen Wahrheitsanspruch begrün- 
dete Leibl eine eigenständige und moderne Figurenma- 
lerei, in der die Naturwahrheit und das Studium der Alten 
Meister restlos in das künstlerische Medium umgesetzt 
werden. Das Akademische und Narrative tritt bei ihm 
entschieden in den Hintergrund. Ab 1873 zog sich Leibl 
aufs Land zurück. Von da an widmete er sich vorwiegend 
der bayerischen Landbevölkerung und wurde deshalb 
oft missverständlich als «Bauernmaler» bezeichnet. Mit 
seiner bis heute aktuellen künstlerischen Haltung beein- 
flusste er Künstlerinnen und Künstler von Liebermann, 
Kollwitz und Corinth über Beckmann, Lassnig und Buri 
bis Tillmans. 
Im Rahmen der Ausstellung fanden vier begleitende Ver- 
anstaltungen sta tt: «Realistisch zeichnen», ein Workshop 
in Ko operatio n mit den Zürcher Urban Sketchers; «Auf ein 
Bier mit Wilhelm Leibl», Kuratorenführung mit Bernhard 
von Waldkirch mit anschliessendem Umtrunk; «… bin ich 
auch heute noch ein Sc hüler von Leibl … Leibls Wirkung 
auf die Kunst bis ins 21. Jahrhundert», Kuratorinnenfüh- 
rung mit Dr. Marianne von Manstein vor Originalen aus 
der Grafischen Sammlung des Kunsthaus Zürich; «Anker 
und Leibl in Paris», Vortrag von Bernhard von Waldkirch 
im SIK-ISEA, Zürich. 
Ein 288 Seiten stark er Katalog in Deutsch und Englisch mit 
neun wissenschaf t l ichen Beiträgen begleitet e die Ausstel- 
lung, welche anschliessend an die Albertina in Wien r eiste. 
Unterstützt von der Hulda und Gustav Zumsteg-Stiftung, 
der Wolfgang Ratjen Stiftung, Vaduz, für den Katalog 
und Transport von vier Werken, der Dr. Georg und Josi 
Guggenheim-Stiftung sowie einer weiteren Stiftung, die 
nicht genannt sein möchte. 
Marianne von Manstein / Bernhard von Waldkirch
	        
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