Au. 18.5.36
bill / 19.5.36

tit.,zürcher kunstgesellschaft, herrn dr,.w.wartmann
kunsthaus
zürich

sehr geehrter herr doktor,

für ihren brief danke ich ihnen bestens, es freut mich, dass ihre vor-
Schläge bezüglich meiner mitarbeit von der kommission genehmigt wurden
und ich werde mir mühe geben nach möglichkeit das beste zu machen,

eine sorge macht mir der termin, ich habe schon mit herrn dr. giedeon
gesprochen, dass es mir lieber wäre, die eröffnung der ausstellung um
eine woche zu verschieben, da die vorbereitungsarbeiten sorgfältiger ge-
macht werden könnten und ich bis zum 1.juni bestimmt noch hier in mailand
bleiben muss, wenn nicht ausserordentliche schwierigkeiten bestehen,

wäre es gewiss sehr vorteilhaft den termin zu verschieben und wenn es
notwendig wäre, lieber die ausstellungsdauer etwas zu verkürzen,
herr dr. giedeon fragte mich ebenfalls nach einem ausstellungstittel, ich
habe lange darüber nachgedacht, aber es scheint mir für diese doch sehr
gemischte ausstellung nichts richtiges einfallen zu wollen, da es immer
entweder zu exakt oder zu lau wird. ich finde die umschreibung welche
sie mir mitteilen eigentlich besser wie ein schlagwort welches dann noch
eher daneben treffen könnte, ich würde die umschreibung beibehalten.
ich überlege mir augenblicklich die möglichkeit eines ev.illustrierten
kataloges und glaube dass es eine möglichkeit gibt dies durchzuführen,
aber auch dazu, wie zur inseratenaquisition brauchte es eigentlich etwas
mehr zeit um es richtig und auch im gesamtbild des kataloges gut durchzu-
führen.

ich werde versuchen, an das "werk" eine einführung zu schreiben, welche
kurz etwas von dem sagt, das ich für den katalog im rohbau zusammenge-
Stellt habe, ich weiss nur noch nicht genau ob ich hier dazukomme in den
nächsten tagen.

ich erwarte also gerne ihre antwort, betreff einer eventuellen verschiebung
und bin indessen mit freundlichem gruss
ihr

/s/

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