Die Quirlsanze
Eine Einführung
Die Quirlsanze darf in keinem Haushalt fehlen. Sie kann im Stehen,
aber ebensogut obdachlos benutzt werden. Ein Schlag auf den Seiten
hebel genügt. Dabei ist allerdings die Zeit auf das genaueste zu beachten.
Ein Schluck zu viel, und es bilden sich sofort zwei.
Hinterher muß die residierende Asche sorgfältig entfernt werden, da sonst
für die Bildung von Rostflecken unter keinen Umständen garantiert
werden kann. Verwirrung entsteht nur, wenn der Faden infolge einer
ironischen Pointe zu kräftig angeblasen wird. Ein vorheriges Verstopfen
der Luftlöcher wird außerdem in den meisten Fällen überflüssig sejn,
besonders dann, wenn die zahlreichen kleinen Quecksilberröhrchen gut
verteilt sind. Die Formulierung selbst tut natürlich nichts zur Sache,
immer vorausgesetzt, daß schon in der ersten Instanz ein obsiegendes
Urteil erstritten wird. Was die Prämienzuschläge betrifft, so erledigen
sich diese durch die Schutzdeckel des Ministeriums ganz von selbst.
Schwierigkeiten bereitet lediglich die wissenschaftliche Aufziehung. Wenn
man aber bedenkt, daß ein einziger Kritiker genügt, um sämtliche
Zitronenschalen beiseite zu schieben, so ist der Abstand zw i sehen reiner
Koketterie und der Anzahl der periodisch geleisteten Schwingungen leicht
auszurechnen. Denn daß bei starker Belichtung von Preisbildung keine
Rede sein kann, hat sogar schon Lehmann nachgewiesen. Kommt dazu
noch ein pilzartiger, im übrigen wesensfremder (aber durchaus nicht un
angenehmer) Geruch, so sp richt das Verhältnis für sich selbst. Von
Respektwidrigkeit kann dabei keine Rede sein, auch dann nicht, wenn man
den Mann persönlich kennt. Schiebt man endlich, sei es aus Zeitmangel,
sei es aus Gutmütigkeit, mehrere Löschapparate übereinander, so strahlt
das Ganze in einer Art von diffusem Licht, ähnlich wie bei den Kaul
quappen. Kurz und gut, ein Versuch lohnt sich für jeden, der weiß, was
heutzutage auch nur eine einzige Locke kostet. Denn Stengel bleibt Stengel,
auch dann, wenn keine Maus mehr die Faktura bläst.
Seduis