D iese Ausstellung sucht das Schweizer kunstverständige
Publikum mit den ungarischen Kunstbestrebungen der letzten
Jahrzehnte bekannt zu machen. Das ungarische Schicksal
ist kein leicht zu tragendes Schicksal und unser Kulturleben
weiß davon in allen Verzweigungen zu erzählen, natürlich
auch die ungarische Kunst. Diese Kunst ist wie: jede schöpfe-
rische Kunst bestrebt, die Ideale der Nation zu gestalten, Die
eigenartige ungarische Lebensform verleiht auch der hier dar-
gebotenen Kunst die besondere, ungarische Note.
Unsere Kunst will ungarisch bleiben, aber derart ungarisch,
daß sie sich auf den Gipfeln der Kunst in die allgemein euro-
pdische Entwicklung einordne. Sie will Schritt halten mit
der allgemeinen Entwicklung, in Farbe und Form, aber den-
noch nur das gestalten, was der ungarische Boden und die un-
garische Seele naturnotwendig von ihr fordern. Diese Offen-
barungen des Kunstwillens sind aufrichtig. Sie sind ebenso
unvermittelt aufrichtig, wie es die ungarische Seele und der
ungarische Geist sind.
Es würde mich herzlich freuen, wenn das hochgeschätzte
Schweizer Publikum in diesen Schöpfungen der Maler und
Bildhauer die ungarische Seele und den ungarischen Geist kennen
lernte, darum ersuche ich das kunstliebende Publikum der
Schweiz diese Darbietungen unserer Künstler freundlich und
wohlwollend aufnehmen zu wollen.
DR. JENÖ VON SZINYEI MERSE
bel, ung. Minister für Kultus
und Unterricht
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