Nach den über die Gegenwart und den zürcherischen Um-
kreis weit hinausgreifenden Ausstellungen des verflossenen
Sommers hält sich die Dezember-Ausstellung des Kunsthauses
wieder in einem engern Rahmen. Sie gilt der zürcherischen
Künstlerschaft, ohne engherzige Beschränkung auf Geburts-
zeugnis und Bürgerbrief in der Weise, daß sie allen im Kan-
ton Zürich tätigen Künstlern und den außerhalb des Kantons
wirkenden zürcherischen Künstlern offen steht. Allerdings ist
in dem in neun Ausstellungssälen und einem im Erdgeschoß
beigezogenen zehnten Saal verfügbaren Raum für ihren Um-
fang ein Maß gegeben, das der Fülle der Einsendungen nicht
entspricht. Es ist deshalb der Ausweg gesucht worden, daß nach
Ausscheidung der künstlerisch weniger gewichtigen Arbeiten
der verbleibende Bestand in zwei Gruppen zur sofortigen Aus-
stellung und als Ersatz aufgeteilt wurde.
Jedes verkaufte Werk kann nach dem Kaufabschluß vom
glücklichen Besitzer von der Wand abgehängt oder vom Posta-
ment weggehoben werden, zur Aufstellung im winterlichen
eigenen Heim oder auf dem Gabentisch unter dem Weihnachts-
baum. In der Ausstellung tritt sofort an seinen Platz ein Werk
aus der Reserve.
Jeder Kauf bedeutet ein Stück wirtschaftlicher Winterhülfe.
Die Künstler spüren unsere zwiefach rauhe Zeit zuerst und
am empfindlichsten, da Bilder und Skulpturen für ausgedehnte
Kreise in bösen Zeiten immer noch nicht zu den lebens-
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