Tonhalle-Areals als Ganzes finden würde, und diese Lösung
war in einer für die Stadt finanziell befriedigenden Weise
nicht zu hoffen, so lange die Liegenschafts- und Geschäfts-
krisis fortdauerte. An Versuchen, das Projekt durch Ver-
besserungen flott zu machen, hat es nicht gefehlt. Strassen,
die rechts und links durchgeführt würden, sollten die stark
accentuierte Förderung völliger Isolierung des Kunsthauses
erfüllen; die Verlegung der Gesellschaftsräume in einen an
der Theaterstrasse, gleichsam dos ä dos zum Kunsthause,
von der Kunstgesellschaft zu errichtenden und durch Miete
rentierenden Bau sollte die Baukosten wesentlich verringern
und dadurch die Initiative beschleunigen helfen, — das,
worauf es vor allem ankam, die Loslösung der Kunsthaus-
frage vom Problem der Bebauung des ganzen Areals,
wurde damit leider nicht erreicht. Ebensowenig glückten
die Versuche einer Revision älterer Projekte, die sich als
unzulänglich erwiesen hatten. Herr Architekt Jacques Gros
unternahm eine neue Lösung des alten Planes der „Künstler-
gesellschaft“, indem er bei geringem Kostenaufwand Raum
durch Ausbau des Künstlerguts, des Sammlungsgebäudes
wie des Gesellschaftshauses, zu gewinnen suchte, und setzte
die Permanente Ausstellung auf das Anlagendreieck der
Bahnhofbrücke. Dass es den Dualismus, unter dem der
Betrieb jetzt schwer genug leidet, in Permanenz erklären
wollte, war dieses Projektes fühlbarster Mangel.
So schien auch des neuen Berichtsjahres Bilanz lauten
zu wollen: in Geduld warten, bis die Geschäftskrisis über-
wunden ist. D. h. warten und in den beengenden, lähmenden
Verhältnissen, so gut es eben geht, freudlos und fruchtarm
weiter arbeiten: ruhig ansehen, wie im Künstlerg ut die
Gemäldesammlung in den unschönen, längst unzulänglichen
Räumen ihrer Bestimmung immer mehr entfremdet wird,
den keineswegs in geringer Zahl vorhandenen guten Stücken
die Wirkung versagt bleibt, das immerhin wohl beachtens-
werte Mittelgut sich unkünstlerisch staut, Donatoren- und
Erwerbungseifer erstirbt, kostbare Kleinodien ernsten Ge-
fahren ausgesetzt sind; ruhig ansehen, wie die Schätze der