Volltext: Jahresbericht 1941 (1941)

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Jahresbericht 1941 der Zürcher Kunstgesellschaft 
Die Situation am Heimplatz, wie sie bis an einige nicht wesentliche Verschiebungen 
durch ihn geklärt und festgelegt worden ist, zeigt der hier beigegebene Ausschnitt 
aus dem Bebauungsplan. Die «Kunstinsel» liegt geschlossen zwischen Rämi- 
straße, Heimplatz und Hirschengraben. Der Heimplatz, der künftige Kunsthaus- 
platz, ist durch Zurücklegung der Bergfront bis auf die Mitte der heute dort stehenden 
Turnhallen und Opferung des «Turnegg», auf eine Breite von 70 m gebracht, gegen 45 m 
im heutigen Zustand. Damit verschieben sich für Ausdehnung und Lagerung der Kunst- 
hausbauten zum davor liegenden Platz die Verhältnisse. 
Zwei Freunde des Kunsthauses, Karl Moser und Konrad Hippenmeyer, waren über der 
Arbeit dahin gegangen. Es galt, für die Weiterführung des Werkes neue Helfer zu finden. 
IL. 
Ein Kunstfreund in Zürich, Herr Emil Bührle, der seit 15 Jahren Mitglied der Zürcher 
Kunstgesellschaft ist und seit 3 Jahren ihrer Sammlungskommission angehört, hatte die 
Freundlichkeit, an dem schönen Sonntagnachmittag des 15. Juni 1941 den Ausführungen 
des Direktors zu folgen, wie dieser ihm auf der Unterlage von drei Grundrissen zu Heim- 
platz und Kunsthaus von 1910, 1925 und 1940, von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft 
des Kunsthauses sprach und ihn um seine Mitarbeit bei der Vorbereitung und Durchfüh- 
rung der zweiten Kunsthauserweiterung bat. Herr Bührle sagte sein positives Interesse für 
das Thema zu, räumte beiläufig ein, daß es zum Bauen auch Geld brauche und erkundigte 
sich nach den Kosten des vorgesehenen Erweiterungsbaues. Gemessen an den 7 Millionen 
für die riesigen Baumassen des Basler Neubaues durften für den Zürcher Anbau auch bei 
Einrechnung der Teuerung nach der Schätzung des Direktors 21/2 Millionen als hinreichend 
gelten. Herr Bührle meinte, daß er von dieser Summe wohl einen größeren Teil dem 
Kunsthaus zuwenden könnte. 
An den zwei nachfolgenden Tagen sagte Herr Stadtpräsident Dr. Klöti seine persön- 
liche Mitarbeit zu und eröffnete die Aussicht, daß die Stadt zu Bau und Heimplatzgestal- 
tung positiv Stellung nehmen werde, während der Bauherr von 1925, Herr Dr. A. Jöhr, 
dessen Nachfolge als Präsident der Zürcher Kunstgesellschaft im Sommer 1940 Herr Dr. 
Franz Meyer angetreten hatte, sich für die Einberufung und Leitung einer zu bestellen- 
den Studienkommission für die zweite Kunsthauserweiterung 
zur Verfügung stellte. 
Die erste Zusammenkunft der Herren Stadtpräsident Dr. E. Klöti, Dr. Adolf Jöhr, 
Emil Bührle, Präsident Dr. Franz Meyer, Direktor Dr. Wartmann, fand am 27. Juni 
statt. Das Ergebnis war die grundsätzliche Zusage des Stadtpräsidenten für Antragstel- 
lung an die Gemeinde auf Ueberlassung des der Stadt gehörenden Baugrundes und Ge- 
währung eines Beitrages an den Bau und die erhöhten Betriebskosten, die Erklärung von 
Herrn Bührle, daß er seinen Beitrag auf zwei Millionen festsetzen könne, und der Auftrag 
an den Direktor auf Ausarbeitung eines Raumprogrammes als Unterlage für die weiteren 
Schritte und Berechnungen. Dafür war die Bereitschaft längst vorhanden, das Zahlen- 
material zur Hauptsache schon gesammelt. Am 17. Juli trat die Kommission ein zweites 
Mal zusammen zur Formulierung eines Briefes an den Stadtrat und eines Antrages an den 
Vorstand der Kunstgesellschaft.
	        
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