Volltext: Jahresbericht 1946 (1946)

Jahresbericht 1946 der Zürcher Kunstgesellschaft 
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Den 14 Ausstellungen des Jahres 1945 stehen 1946 nur 7 gegenüber; den 536 Künstlern 
des Vorjahres 283; 3248 ausgestellten Werken von 1945 im Berichtsjahr 1410, darunter 58 
von unbekannter Hand. 
Verkauft wurden in den Ausstellungen 23 Werke gegen 173 im Jahr 1945, im Betrag von 
Fr. 21 470 gegen Fr. 104121 im Vorjahr; aus dem Verkaufslager des Graphischen Kabinetts 
29 Werke (1945: 17) für Fr. 1470 (1945: Fr. 1535) ; aus dem Lager Albert Welti 3 Blätter 
für Fr. 140 (1945: 8 für Fr. 480) ; im ganzen 55 Werke im Betrag von Fr. 23080 (1945: 
198 für Fr. 106 136). Der Unterstützungskasse für Schweizerische bildende Künstler konnten 
Fr. 643.10 überwiesen werden. 
Haushalt 
Die Betriebsrechnung 1946 ergibt mit Fr. 174151.76 Ausgaben und Fr. 
1135 751.60 Einnahmen, gegenüber Fr. 172 324.77 Ausgaben und Fr. 117 733.— Einnahmen 
im Jahr 1945, einen Ausgabenüberschuß von Fr. 58 400.16 gegenüber Fr. 54 591.77 im Vor- 
jahr. Der Rückgang bei den Einnahmen beruht zur Hauptsache auf dem Ausfall an Ver- 
kaufsprovisionen. Die Ausgaben weisen Erhöhungen je um Fr. 8000.— und Fr. 10 000.— 
bei den Posten Versicherungen und Speditionen auf, die durch den außerordentlichen 
städtischen Beitrag von Fr. 10 000.— an die Kosten des Heizmaterials und Einsparungen an 
andern Stellen nicht voll ausgeglichen werden. Der Erfolg der Ausstellung «Meisterwerke 
aus Oesterreich», an deren Einnahmen aus Eintrittsgeldern, Verkauf von Katalogen und 
Photographien, Garderobe, das Kunsthaus im Berichtsjahr noch keinen Anteil hatte, 
konnte sich für die Betriebsrechnung 1946 noch nicht auswirken. 
Im Personalbestand brachte auch das Jahr 1946 durch verschiedene Umstände 
bedingten mehrfachen Wechsel; vorerst durch den Rücktritt von zwei dem Kunsthaus in 
besonders langem und treuem Dienst verbundenen Mitarbeitern. 
Herr Fritz Kuhrmeier war 1913 als Aufseher und Hauswartgehülfe eingetreten. 1918 
wurde er beim Uebergang des Landolthauses an die Kunstgesellschaft selbständiger Haus- 
wart, im besonderen für die Betreuung der Sammlungsbestände in dem anfänglich noch 
allein stehenden Landolthaus, nach der ersten Kunsthaus-Erweiterung im ganzen Bereich 
der Sammlung. Als geschickter Fachmann arbeitete er auch in der im Neubau für ihn ein- 
gerichteten Schreinerwerkstätte für die Sammlung und das ganze Kunsthaus mit Neuerstel- 
lung und Instandhaltung von Bilderrahmen, Möbeln, Kisten, wie für die verschiedensten 
Aufgaben als Bauschreiner. 1871 geboren behielt er seine körperliche Rüstigkeit und 
geistige Frische bis an die Schwelle des hohen Alters, mit stets gleicher Treue und Sorgfalt 
seiner Verantwortung als Hüter des Landolthauses ergeben. Nach allmählicher Beschrän- 
kung seiner Verpflichtungen auf Hausaufsicht und Hausbesorgung gemeinsam mit seiner 
Ehefrau trat er auf Ende 1945 ganz in den Ruhestand. Mit Ueberschreitung des zeitlichen 
Rahmens dieses Berichtes ist leider zu melden, daß Herr Kuhrmeier am 28. Februar 1947 
einem Schlaganfall erlegen ist. 
Fräulein Anna Rohr übernahm am 1. April 1920 im Kunsthaus das Amt einer Kassierin 
und Buchhalterin, Sie verwaltete es mit Eifer und Beharrlichkeit bis zum letzten Tag,
	        
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