Malerei das Bindeglied zwischen der antiken und der von Italien
bestimmten neueren Malerei bildet. Selbstverständlich konnten
die Fresken nicht im Original, sondern nur in ausgezeichneten
maßstabgetreuen Kopien gezeigt werden. Wer über diese Tatsache
als Kostverächter die Nase rümpfte, brachte sich um die Berüh-
rung mit einer sonst schwer zugänglichen Welt künstlerischer
Gestaltung. Gab diese Ausstellung den Eindruck ruhiger Ge-
schlossenheit, so führte die folgende in die Problematik der
Gegenwart. Sie setzte sich zum Ziel, Rechenschaft zu geben von
dem, was in den letzten Jahren in der Schweiz an Werken christ-
lich bestimmter Kunst entstanden ist. Es schien an der Zeit, diesen
Versuch zu wagen, wenn auch von vornherein klar war, daß dabei
die Problematik nicht nur der Kunst von heute, sondern unserer
Gegenwart schlechthin zum Ausdruck kommen mußte. Die erste
Anregung war von der katholischen St.-Lukas-Gesellschaft aus-
gegangen, die dann auch an der Organisation der katholischen
Abteilung beteiligt blieb. Ueberraschend an Umfang und Qualität
war aber auch die reformierte Abteilung. Auch den nicht in kirch-
lichem Auftrag entstandenen Werken christlicher Kunst wurde
selbstverständlich Raum gewährt. Die Ausstellung fand reges
Interesse und wurde eifrig diskutiert.
Den stärksten Besuch des Jahres fand aber die Ausstellung
von 90 Gemälden van Goghs, die in sechs Wochen Dauer von
rund 39 000 Personen besucht wurde, Sie enthielt in erster Linie
Werke aus der von Ingenieur van Gogh, dem Neffen des Künst-
lers, gegründeten Vincent-van-Gogh-Stiftung im Städtischen
Museum Amsterdam. Doch war auch der Schweizer und beson-
ders der Zürcher Privatbesitz mit wenigen, dafür aber sehr bedeu-
tungsvollen Werken beteiligt,
Das Jahr wurde abgeschlossen durch die Ausstellung der Sek-
tionen Zürich der GSMBA und GSMBK. Es war das erste Mal,
daß die beiden Gesellschaften gemeinsam ausstellten, und diese
Neuerung hat sich durchaus bewährt. Das gleiche gilt für die Ein-
beziehung der Architektur. Architekt Theo Schmid wußte dieser
Abteilung eine sehr lebendige Form zu geben,