Volltext: Jahresbericht 1988 (1988)

Ulk, aber vor allem das Evozieren geheimnisvoller 
Analogien, das Arbeiten mit Einfällen und Zufällen 
zeichnen nach wie vor das Schaffen dieser beiden Künstler 
aus. 
Auch William Wegman, ein Amerikaner, von dem zwei 
Photographien erworben wurden, arbeitet mit einem 
Komplizen, seinem Hund. 1970 hat er den Weimaraner in 
Kalifornien erworben, gab ihm den Namen Man Ray, 
and dieser begleitete seinen Herrn in Leben und Werk bis 
er starb. Wegman wollte den Hund zuerst «Bauhaus» 
nennen, doch da dem Tier formal und auch inhaltlich 
wenig anhaftete, was mit dem Weimarer Bauhaus-Credo 
zu tun haben könnte, nannte er ihn Man Ray. Der Name 
ist programmatisch, obwohl vom Künstler selbst nicht 
unbedingt beabsichtigt, für die Auseinandersetzung von 
Wegman mit der nun verdoppelten Figur Man Rays, mit 
dem grossen Künstler des Dadaismus, der für das Medium 
der Photographie in der Kunst neue Möglichkeiten erfand 
und mit dem Hund als «Man’s best friend», der gewissen- 
hafter als jedes menschliche Modell für seinen Herrn 
posiert und ihm als ständige Inspirationsquelle dient. 
Wie ernsthaft Man Ray, der Hund, seine Pflicht erfüllt, 
lässt die Photographie von 1972 mit dem Titel «He blamed 
the crack on the dog», erkennen, wo der Hund schuldbe- 
wusst, obwohl unschuldig, neben dem Riss, den er verur- 
sacht haben soll. auf dem Boden hockt und sich schämt. 
Jacqueline Burckhardt
	        
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