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Beteiligte Künstler und Künstlerinnen:
Thomas Bayrle, Peter Blake, Pauline Boty, KP Breh-
mer, Erró, Öyvind Fahlström, Franz Gertsch, Domeni-
co Gnoli, Richard Hamilton, David Hockney, Alain Jac-
quet, Allen Jones, Jean-Jacques Lebel, Konrad Lueg,
Edua rdo Paolozzi, Peter Phillips, Michelangelo Pisto-
letto, Sigmar Polke, Martial Raysse, Gerh ard Richter,
Mimmo Rotella, Niki de Saint-Phalle, Peter Stämpfli,
Wolf Vostell
Ein Kulturengagement der Cre dit Suisse – Partner des
Kunsthaus Zürich. TB/FL
Sh ifting Identities
Die Gruppenausstellung «Shifting Identities – (Schwei-
zer) Kunst heute» widmete sich den aktuellen Fragen
von Wertewandel und Identitätsverschiebungen im
ZugederGlobalisierungundzeigteWerkevon67Künst-
lerinnen und Künstlern, die sich in ganz unterschiedli-
cher Weise mit diesen Problemen auseinandersetzten.
Die einen thematisierten die politisch-ökonomischen
Folgen der Globalisierung und behandelten Fragen
von Migration und den damit verbundenen kulturellen
und religiösen Konflikten. Andere wiederum näherten
sich dem Thema mit Video-Arbeiten, in denen sie Rol-
lenbilder kritisch hinterfragten, oder behandelten die
Identitätssuche auf einer persönlich-psychologischen
Ebene mit «Doppelgänger»-Figuren.
Dem Thema entsprechend zeigte die Präsentation
eine Mischung aus Schweizer Künstlerinnen und inter-
nationalen Positionen, auch wenn sich hier die Grenzen
immer mehr verwischen. Denn viele der sogenannten
Europop
Unser Blick auf die europäische Pop-Art gruppierte
rund 80, zum Teil vergessene, zum Teil weltberühmte
Werke in vier Kapiteln um die populärsten Motivkreise
der Pop-Art: Konsum, Spektakel, Medien, Freizeit. Die
Ausstellung verfolgte die Spuren der Pop-Art von den
frühen Fünfziger- bis in die späten Sechzigerjahre, von
London nach Paris, von Düsseldorf nach Mailand und
dokumentierte eine der intensivsten und wirkungs-
mächtigsten Kunsttendenzen des 20. Jahrhunderts.
Der Überblick über die europäische Pop-Art zeigte, wie
diese weniger in Variationen eines Formenrepertoires
als vielmehr im Jonglieren möglicher Pop-Attitüden
bestand: Pop-Art spielte mit den Bil dern der Magazine,
der Plakatwändeund der Leinwände,gab sich mal iro-
nisch und humorvoll, mal kritisch und subversiv, mal
staunend naiv und ein andermal wieder unverblümt
bitter und zynisch. Wie beim kunsthistorischen Urahn
DadagingesnichtumTechnik,FormundStil,sondern
um eine Haltung. Und die Haltungen der Pop-Künstler
erkennt man aus ihren Einstellungen zum Kernthema
der Pop-Kunst: der kommerziellen Massenbildwelt.
DieAusstellungnahmsichmithinauchvorzuzei-
gen, dass das Auftreten der Pop-Art Symptom einer
neuen, wechselseitigen Beeinflussung und Abhängig-
keit der künstlerischen Ereignisse in den USA und in
Westeuropa war. Mit der transatlantischen Abhängig-
keit im Kalten Krieg ging eine offensive Propagierung
amerikanischer Massenkultur, eine Amerikanisierung
der europäischen Alltagskultur einher. Die Welle der
AmerikanisierungbrachtesichineinerKunstzumAus-
druck, welche die Spannung zwischen Alter und Neuer
Welt zu ihrem eigentlichen Inhalt hatte: der Pop-Art. Ausstellungen