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Die G rafische Samml ung er öffnete das Jahr mit ihrer Jubi-
läumsausstellung (s. S. 53). Die weit über 100 Meisterzeich-
nungen, die zum 100-jährigen Bestehen der Grafischen
Sammlung in den Kabinetträumen und in zwei Samm-
lungsabteilungen ausgebreitet wor den sind, erfr euten sich
eines regen Publikumszuspruchs und wurden von der
Presse fast ausnahmslos positiv kommentiert. Einmal
mehr zeigte sich, dass der konservatorische Aufwand der
letzten Jahre – Erschliessung, wissensch aftliche Aufarb ei-
tung, konservierende Massna hme n, Dokumentierung und
Digi tal isieru ng der Zeichnungs- und Grafikbestände – von
Publikum und Fachwelt erwartet und durch Besucherzah-
len honoriert werden. Die Kuratorenführungen mit Gian
Casper Bott, Christina Grummt und dem Konservator fan-
den ebenfalls Anklang.
Von den Neuerwerb u ngen erwäh nen wir drei f arbige Blät-
ter von Markus Weggenmann (*1953), die unser en Bestand
diese s Künstlers («Ohne Titel [Teppich]», 2006, mit den Ent-
würfen) um drei repräsentative Arbeiten bereichern. Be-
reits 2005 konnten wir eine Mappe mit 16 Aquatinta-
Drucken aus dem Zyklus der Chladnischen Klangfiguren
des Genfer Künstlers Philippe Deléglise (*195 2) erw erben.
Nun bot sich die Gelegenheit, diese Werkgruppe durch zwei
weitere Mappen, «Poussièr es, tombeau de Ch ladni» (2001)
und «Interfér ences» (2003), zu vervollständigen (s. S. 31).
Als Vorbereitung auf die Ausstellung «Peter Wechsler:
Zei chnungen 1973 – 2015» (November 2016) organis ie rte
der Konservator mehrere Treffen mit dem Künstler . In
seinem Wiener Ate lier erarbeiteten sie das Konzept der
Ausstellung und stellten aus dem reichen Fundus an
Zeichnu ngen eine erste Auswahl von Werken zusammen.
In einem zweiten S chritt wurden die gr ossformat igen Leih-
gaben aus der Albertina und aus Privatb esitz auf ihre Rah-
mung hin b egutachtet. Erste Leihgeberk ontakte mit Muse-
en und Privaten f anden auch im Hinblick auf die Aus st ellung
GRAFISCHE SAMMLUNG
«Hans Jakob Oeri. Ein Schweizer Kün stler in Paris , Mos-
kau, Z ürich» (August 2016) st att. Sie b estätig ten die provi-
sorische Werkliste, die von der Gastkuratorin Valentine von
Fellenberg in Zusammenarbeit mit dem Konse rvato r er-
stell t worden ist. Der grösste Teil der Oeri-Werke in Kunst-
hausbesitz befindet sich heute noch im ursprünglichen
Zustand in Bänden eingeklebt. Eine der Herausfor de run-
gen wird darin bestehen, dies en Zustand wo immer mög-
lich zu bewahr en und in der Ausstell ung zu vermitteln.
Von Mitte Dezember bis Mitte Juni weilte die Kuratorin
Mirjam Varadinis im Mutter schaftsurl aub . Anfang März hat
Joachim Sieber als wis senschaft licher Mitarbeiter Moniq ue
Meyer abgelöst, der wir an dieser Stelle für ihre Begeiste-
rung und ihren Einsatz unseren herz lichen Dank ausspr e-
chen. Joachim Siebers Schwerpunkte in seinem ersten
Jahr lagen in der W e iterentwi cklung und Anpa ssung des
Prototypen einer neuen Museums softwar e an die Erforder-
nisse der Grafischen Sammlung. Dabei wurde der Fokus in
Rücksprache mit nationalen und internation alen Kollegin-
nen und Kollegen auf die Schnittstellen zu internation alen
Normdaten und Thesauri gelegt. Damit k önnen in naher
Zukun ft die Werke der Grafi schen Sammlung anhand der
Angaben zu Künstlern, Material, T echn ik, Provenienz oder
Ikonografie int e rnational vernetzt, auffindbar und r echer-
chierbar gemacht werden.
Des Weiteren entwick elte Joachim Sieber in Zusammenar-
beit mit anderen Abteilungen des Hause s die vielseitigen
W orkflows am Haus weiter, die fortan mittels einer Muse-
umssoftware einfacher und klarer sowie auch historisch
nachvollziehbar abgewickelt werden können. Für unsere
provisorische Sammlungsdatenbank bearbeitete er die
Druckgrafiken von Giovanni Giacometti aus dem Legat
Bruno Giacometti und an die 300 Editi onen und Multipl es
von «Parkett», die in den letzten Jahren in die Grafische
Sammlung gelangt waren.