Volltext: Jahresbericht 2015 (2015)

64 AKTIVITÄTEN 
RESTAURIERUNG 
GEMÄLDE, SKULPTUREN UND MEDIENKUNST 
Die Ausleihe einer grossen Anzahl Meisterwerke aus der 
Sammlung des Kunstha use s an zwei Stationen in Japan 
bedeu tete für uns nicht nur einen grossen Aufwand durch 
T ranspo rtbe gl e itungen sowie Zustandskontrollen bei den 
Auf- und Abbauten, sie hatte auch umfassende Umhän- 
gungen in der Sammlu ng des 19. und 20. Jahrhunderts zur 
Folge. Zunächst galt es, die Ausstellung «Ferdinand Hod- 
ler /Jean-Frédéric Schnyder» im Müllerbau abzubauen 
und die Neu präse nta tion der Sammlung für die rückkeh- 
renden Werke vorzubereiten. Durch die Bewegu ng so vie- 
ler Gemälde und Skulpturen mussten nicht nur die Aus- 
stellungsräume z. B. durch Neustreichen bearbeitet 
werden. Auch restauratorische Arbeiten an den neu zu 
hängenden Werken standen an. Da wir wegen P l atzmangel 
im Muse um auch Aussenlager angemietet haben, werden 
Neu- und Umhängeaktionen kompliziert und müssen gut 
geplant und umgesetzt werde n. Umso angenehmer war 
es, die F rüchte unserer ber eits geleist eten Arb eiten an den 
«Japan-Werken» zu ernten: Nicht nur sind alle wieder 
wohlbehalten zurückgekehrt, sie präsentieren sich nun 
auch wieder gepfle gt in der Sammlung durch r estau rierte 
Rahmen, neue Bi lderkästen und besser e Verglasungen. 
Immerhin hatte die lange Abwesenheit wichtiger Samm- 
l un gsbestände durch die Lei hgaben nach Wien und Japan 
in den Jahren 2014 und 2015 auch zur Folge, dass im Be- 
richtsjahr gegenüber den Vorjahren deutl ich weniger Wer- 
ke auf Reisen geschickt wurden, und zwar 131 Samm- 
lungswerke (inkl. Grafik ) an 57 aus wärtige Destina tion en. 
Häufiges Thema und Anlass intensiver Diskussionen war 
auch die für 2016 gepla nte Einführung einer neuen Muse- 
umsdatenbank. Für die Auss chreib ung und das Projekt- 
pflichtenheft war es wich tig, interne Abläufe zu überden- 
ken und unsere restauratorischen Bedürfnisse und 
Anforderungen einzubringen. 
Ein weiteres interessantes Projekt war die Anfertigu ng ei- 
ner dokumentarischen Kopie einer äuss erst fragilen und 
nicht ausleihfähigen Gipssku lptu r . In Zu sammen arbeit mit 
der Hochschule Luzern konnte – ohne die empfindliche 
Oberfläche des Objektes zu berühren – ein L aserscan er- 
stellt werden, der dann Grundlage für einen hochau flösen- 
den 3D-Print war. Dieser Acrylharz-Print wurde als Vorla- 
ge für einen Gipsabguss verwendet, welcher nun die 
gewünschte dok ume ntaris che Kopie darstel lt. 
Ein Highlight des Jahres war sich er auch der Eingan g der 
Sammlung Knech t, die dem Kunsthaus als Dau erle ihgabe 
langfristig überlassen wurde. Für rund 50, durchwegs in 
sehr gutem Zustand befi ndl iche niederländische Gemälde 
galt es, Zustandsberichte zu erstellen und sie für die Aus- 
stellung «Ein Goldenes Zeitalter» vorzubereiten. 
Im Bereich der Medienkunst (oder neuerdings «Time- 
Based Media Art» auf grund der Laufzeit als zusätzliche 
Dimension) wurden u.a. abermals insta llat ive Werke der 
Küns tler Fischli / Weiss und Pipilotti Rist bearbeitet. Die 
Bereitschaft die ser Künstler, helfend bei Lösungen mitzu- 
wirken, ist beachtlich und ein Glücksfall für das Kunst - 
haus. So auch im Fall von «Das Glas» von Pipilotti Rist, 
einer Video arbeit auf Fla chbil dschi rm in Holzrahmen. Der 
ursprüngliche Plasmamonitor wies farbliche Defekte und 
Veränderungen auf, die das Video stark beeinträchtigten. 
Die Wahl eines geeign eten LCD / LED -B ildsch irms und die 
farbl iche Einstellung mithilfe der Künstlerin fü hrten zu ei- 
ner sinnvollen technischen Umrüstung. Das Werk ist nun 
für seine Präsentation während der Pipil otti Rist-Ausstel - 
lung in der C afeteria des Kunsthauses bereit. 
Im Videodigitalisierungsprojekt musste mit der Neuan- 
schaffung einer Serverlösung zuguns ten einer einheitli- 
chen IT-Lösung noch zu gewartet werden. 
  Hanspeter Marty, Tobias Haupt, Kerst in Mürer
	        
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