Volltext: Jahresbericht 2018 (2018)

64 AKTIVITÄTEN 
ABRAHAM CRUZVILLEGAS.   
AUTORRECONSTRUCCIÓN: SOCIAL TISSUE 
Abraha m Cruzvillegas (*1968) untersucht in sein en Skulp- 
turen und raumfassenden Installationen Kunst als Aus- 
druck gesellschaftlicher Verhältnisse. Aufgewachsen ist 
er in Ajusco, einer Vulkanlandschaft südlich der mexika- 
nischen H au ptstadt. Dort entstanden im Zuge einer Land- 
flucht in den 1960er-Jahren prekäre Eigenbauten, die mit 
Materialien aus der Gege nd ohne Bauplan und ohne Fun- 
dament gezimmert wurden. An der Entstehung war je- 
weils die gesamte Gemeinschaft der Familienmitglieder 
und Nachbarn beteiligt. Ausgehend von die ser Erfahrung, 
ist die skulpturale Form für Cruzvillegas ein Prozess des 
Wandels, der Aktion und der Solidarität. Improvisation, 
das Arbeiten mit vorgefundenen und weggeworfenen Ma- 
terialien sowie die Zusammenarbeit mit anderen spielen 
eine entscheidende Rolle. Das war auch in seiner ersten 
Schweizer Museumsausstellung im Kunsthaus Zürich so. 
Im Vorfe ld der Ausstellung durchsuchten Kunsthaus-Mit- 
arbeitende ihre Keller und Estriche nach alten Möb eln und 
ausrangierten Objekten und stellten diese dem Künstler 
für seine Skulpturen zur Verfügung. Auch Brockenhäuser 
halfen bei der Materialbeschaffung mit. So entstand ein 
bunt gemischter Fundus, aus dem Abraham Cruzvillegas 
gemeinsam mit seinem Freu nd und Mitarbeiter Martin 
Nuñez Skulpturen anfertigen ko nnte – vor und während 
der Ausstellung. Die beiden waren aber nicht alleine am 
Werk: Das Technische Team vom Kunsthaus half bei der 
Produktion von Kunstwerken tatkräftig mit, genauso wie 
Studenten der ETH und ein professioneller Skatepark- 
Bauer. Dieser sorgte dafür, dass die neu gebauten Ob- 
jekte auch von Skateboardern benutzt werden konnten. 
Denn alle zwei Wochen verwandelte sich die Ausstellung Ausstellung
	        
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